Project Details
Projekt Print View

Zivilrechtskultur der DDR - Band 3: Selbstzeugnisse

Subject Area Principles of Law and Jurisprudence
Term from 1996 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 4998874
 
Man kann den Zivilprozeß eines Landes nur verstehen, wenn man die ihn umgebenden Institutionen betrachtet. Im Vorgriff auf ein weiteres Projekt vergleicht Haferkamp das Begründungsverhalten des Reichsgerichts mit den Begründungen des obersten Gerichts. Im Mittelpunkt stehen aber Abhandlungen zu (zivilprozeßäquivalenten) Eingaben bei volkseigenen Betrieben (Theben) und im Mietrecht (Kästner). Die Eingabemöglichkeit senkte durch 'Gnade statt Recht' die Zivilprozeßrate. Die teilweise Ineffektivität des DDR-Zivilprozesses setzte sich in der Vollstreckung fort (Thaetner). Effektiv war die Vollstreckung nur dann, wenn das Gericht mit den Betrieben zusammenarbeitete. Armelin zeigt Indizien für nicht unerhebliche politische Einflußnahme. Ludwig-Dodin wirft einen Blick auf das staatliche Vertragsgericht. Im Vorgriff auf den Projektbericht schildert Kilian, auf welche Weise das Projekt an die Aktenanalyse heranging. Andere Quellen finden sich noch bei Reich und Neubauer, wo Literatur einerseits und Interviews andererseits herangezogen werden. Alles was politisch war, wurde zu anderen Entscheidungsinstanzen umgesteuert, ansonsten zeigte sich ein normaler Zivilprozeß, der den Bedürfnissen einer Gesellschaft, die sich weder über Zivil- noch über Wirtschaftsrecht steuerte, genügte.
DFG Programme Research Grants
 
 

Additional Information

Textvergrößerung und Kontrastanpassung