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Auf dem Weg zur Partizipation - Möglichkeiten und Barrieren der systematischen Beteiligung von Angehörigen an der psychiatrischen und psychosozialen Behandlung in Deutschland.
Antragsteller
Professor Dr. Sebastian von Peter; Dr. Sven Speerforck
Fachliche Zuordnung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 499962953
Der Begriff „Angehörige“ wird in diesem Antrag für Bezugspersonen jedweder Art verwendet, die Menschen mit akuten oder chronischen psychischen Erkrankungen meistens unbezahlt und langfristig unterstützen. Im Feld der seelischen Gesundheit sind Angehörige eine bisher noch unterschätzte Ressource. Auf Grund eines Mangels an Forschung, formulierten Standards und von Finanzierung, fehlt es national und international an geeigneten Ansätzen, die eine wirksame und systematische Beteiligung von Angehörigen in der psychiatrischen und psychosozialen Behandlungssituation ermöglichen. Diese Beobachtung führt zu zwei Forschungsfragen, die im Rahmen des beantragten Projektes beantwortet werden sollen: 1) Gibt es tatsächlich einen Mangel an geeigneten, akzeptierten und/ oder effektiven Interventionen zur Beteiligung von Angehörigen, welche die etwaigen Rollen und Funktionen dieser Personengruppe ausreichend spezifizieren? Oder, 2) gibt es solche Interventionen, aber werden sie nur nicht ausreichend implementiert? Das beantragte Projekt will diesen beiden Fragen und den MRC Richtlinien folgen und verfolgt dafür eine grundlagenorientierte, theoriegenerierende und explorative Zielrichtung. Es zielt darauf 1) die bestehende Evidenz zum Thema der Beteiligung von Angehörigen in der psychiatrischen und psychosozialen Behandlungssituation zu synthetisieren, 2) die Versorgungshindernisse in diesem Bereich aus einer trans-disziplinären Perspektive zu analysieren, 3) die Bedarfe der an einer Behandlungssituation beteiligten Stakeholder zu ermitteln, und 4) diese Bedarfe in konkrete Empfehlungen für Politik und Praxis zu übersetzen. Entsprechend den Empfehlungen für partizipative Gesundheitsforschung, wurde dieser Antrag bereits kollaborativ, gemeinsam mit Mitgliedern einer Angehörigenselbstvertretung entwickelt, woraus sich als weiteres Ziel ergibt, 5) diese Forschungszusammenarbeit mit Angehörigen systematisch zu evaluieren.Um diese Ziele zu erfüllen, kommt ein gemischter, trans-disziplinärer Methodenansatz zum Einsatz, der ein partizipatives, realistisches Review, eine kultur- und versorgungswissenschaftliche Analyse der Bedarfe und Hürden und unterschiedliche Methoden einschließt, wie eine standardisierte Befragung, Experteninterviews und Fokusgruppen. Die Ergebnisse aus allen Studienteilen werden alle kollaborativ aufgearbeitet und auf diese Weise auch in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Georg Schomerus