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Phänomenologie des Impersonalen. Historische, systematische und interkulturelle Perspektiven

Antragsteller Dr. Robert Lehmann
Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Praktische Philosophie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 500077124
 
Dort, wo vom Personalen die Rede ist, ist das Impersonale nicht weit. Angesichts der anhaltenden Auseinandersetzung mit Begriff und Phänomen des Personalen, die zu den facettenreichsten Diskussionen zeitgenössischer Philosophie zu zählen ist, muss es daher verwundern, dass eine Bestimmung des Verhältnisses beider Begriffe nach wie vor aussteht. Dieses Desiderat in eine fruchtbare Diskussion zu überführen, ist Anliegen des Projekts. Das Erfordernis, diese Diskussion von Grund auf neu zu gestalten und dadurch in innovativer Weise weiterführen zu können, zeigt sich bereits an der Nomenklatur: Diese stellt dem Personalen als dem logischen wie ontologischen Garant für Identität und Individualität, Vernunft, Autonomie und Würde eine durch das privative Präfix vermittelte Negationsfigur gegenüber und legt den Gehalt des Impersonalen von vornherein auf den bloßen Gegensatz des Personalen fest. Ein Begriff des Impersonalen erscheint so lediglich als abkömmlicher, zuweilen bedrohlicher Ausdruck einer auf Personalität hin zentrierten Philosophie.Die Gesamtanlage des vorliegenden Projektes sieht sich demgegenüber der Entwicklung einer Phänomenologie menschlicher Existenz verpflichtet, in welcher der Begriff des Impersonalen als methodischer und systematischer Grundbegriff und der Phänomenbereich der Impersonalität von sich selbst her, nicht lediglich als Derivat personaler Orientierung maßgeblich werden kann. Gelingt dies, wäre damit nicht nur ein bisher vernachlässigtes Desiderat der Personalitätsdebatte adressiert. Eine Phänomenologie solchen Zuschnitts erlaubt es darüber hinaus, die existenziellen Implikationen des Impersonalen aus und in ihren lebensweltlichen Kontexten zu verstehen und sie so schließlich für Fragen ethischer Orientierung auf neue Weise fruchtbar zu machen. Hierzu sind methodische Erwägungen unerlässlich, welche die phänomenologische Herangehensweise sowohl in einer interkulturellen Perspektive anreichern und radikalisieren als auch an einem sprachphilosophischen Programm reflektieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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