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Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu 36

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2007 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50049795
 
Der Band enthält fünf Beiträge zu archäologischem Fundmaterial aus der frühmittelalterlichen Siedlung Haithabu. In zwei umfangreicheren Texte werden komplette Fundgruppen behandelt: die Münzen und die Perlen aus Karneol und Bergkristall. Der numismatische Beitrag analysiert die Münzgeschichte von Haithabu selbst ebenso wie die am Ort gefundenen fremden Münzen, die aus allen Prägegebieten der damaligen Welt – vom Kalifat im Osten über das Fränkische und Ottonische Reich bis zu den Angelsächsischen Reichen im Westen – überwiegend als Ergebnis von Handelsaktivitäten in die Siedlung gelangten. Als Importe aus dem Osten sind auch die Perlen aus Karneol und Bergkristall zu betrachten, die mit über 400 Fundstücken eines der größten Ensembles aus einen wikingerzeitlichen Fundplatz bilden. Steingeräte werden nicht gerade in frühmittelalterlichem Siedlungskontext erwartet. Sie kommen trotzdem in über 500 Exemplaren von der mesolithischen Pfeilspitze bis zum neuzeitlichen Flintenstein vor, wobei vorgeschichtliche Steinartefakte in der Wikingerzeit offenbar gern als Feuerschläger wiederverwendet wurden. Aus der Analyse von Obstkernen aus dem Hafen von Haithabu ergibt sich, dass Sauerkirschen und Pflaumen am Ort bereits in eigenen Obstgärten angebaut wurden. Der aus einem Rothirschgeweih gebildete Griff eines Spazierstocks ist reich im spätwikingerzeitlichen Mammenstil verziert und hat eine einzige bekannte Parallele im Fundort Køge auf Seeland in Dänemark. Nach 36 Bänden in fast ebenso vielen Jahren wird die seit 1969 erscheinende Reihe „Berichte über die Ausgrabungen in Haithabu“ mit diesem Band abgeschlossen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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