Neuronale Korrelate aphasischer Spontansprachsymptome

• Antragsteller: Professor Dr. Stefan Heim
• Fachliche Zuordnung: Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
• Förderung: Förderung von 2007 bis 2011
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50192526

Bisher vorliegende fMRT-Studien zur funktionellen Rückbildung von Aphasien untersuchen ausschließlich normalsprachliche Prozesse, wie z.B. Nachsprechen oder Benennen, und nicht das Auftreten von aphasischen Symptomen, wie z.B. Paraphasien oder Sprachautomatismen in der Spontansprache von Aphasikern. Im beantragten Projekt soll in einer ereigniskorrelierten fMRT-Studie erstmals kontinuierliche Sprache bei Aphasikern mit dem Ziel untersucht werden, neuronale Korrelate aphasischer Symptome aufzudecken. Zur Spontanspracherhebung sollen komplexe Bildbeschreibungen dienen. Mit der gleichen Methode sollen sprachgesunde Probanden untersucht werden, wobei mit Hilfe verschiedener Verfahren versucht werden soll, Versprecher, Wortfindungsschwierigkeiten sowie Ausweichverhalten zu provozieren. Hiermit soll der Frage nachgegangen werden, ob Versprechern bei Aphasikern und hirngesunden Kontrollpersonen dieselben oder unterschiedliche neuronale Prozesse zugrunde liegen. Die Ergebnisse der beantragten Studie sollen sowohl für aphasische Symptome als auch für Versprecher zeigen, ob sprachbezogene und/oder nicht-sprachbezogene Hirnregionen an der Entstehung beteiligt sind. Sollten die neuronalen Grundlagen für aphasische Symptome und Versprecher vergleichbar sein, würde dies bedeuten, dass in künftigen Studien unter bestimmten Bedingungen auch gesunde Kontrollprobanden als „Modell" für Aphasiker dienen können. Im Fall von unterschiedlichen Aktivierungsmustern bei Patienten und Kontrollpersonen kann der Vergleich mit früheren Studien zu fehlerfreier Sprachproduktion bei gesunden Probanden Aufschluss über die an Versprechern und aphasischen Symptomen beteiligten Strukturen und Prozesse liefern.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Beteiligte Person: Dr. Marion Grande