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Piscator Briefe, Band 2
Antragsteller
Professor Dr. Hermann Haarmann
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50213721
Die Erwin Piscator-Briefe während der 2. bzw. 3. Exil-Station gehen von Paris (1926 – 1938) und New York (1939 – 1952) aus an Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, aber auch Politiker und Institutionen und zeigen Piscators Bemühen, nicht nur sein finanzielles Auskommen zu organisieren, sondern seine künstlerische Tätigkeit den neuen Lebensbedingungen anzupassen und Möglichkeiten für eine Fortsetzung der Theaterarbeit zu prüfen. Auf dem Hintergrund des immer aggressiver werdenden Nationalsozialismus sind in Frankreich politische Argumente für eine Anti-Hitler-Strategie (in der deutschen Volksfront) gefragt. Piscator versucht hier, Einfluß zu nehmen. In New York allerdings verfliegt der politische Impetus sehr schnell. Das künstlerische Überleben steht an die erste Stelle! Und doch unternimmt Piscator alles, um in Europa Verbliebene zu unterstützen oder zu retten durch Einladungen und auch Bürgschaften. Selbst in die Sowjetunion hinein hält er noch brieflichen Kontakt. Nach 1945 rücken Überlegungen über eine Übersiedlung nach Berlin ins Zentrum des Interesses. Die Reserve aus Ost und West läßt Piscator zögern. Erst die Vorladung vors Komitee für Unamerikanische Aktivitäten lassen Piscator die USA schnell verlassen. Die Piscator-Briefe können gelesen werden als Dokumente eines exemplarischen deutschen Lebens und einer Theaterkarriere zwischen den Weltkriegen, Exil und Rückkehr.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen