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Linearisierungseinschränkungen in der nominalen Modifikation
Antragsteller
Professor Hedde Zeijlstra, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 503882358
Es ist eine bekannte Beobachtung, dass in vielen Sprachen pränominale Modifikatoren, wie z.B. attributiv verwendete Adjektive, kein anderes Material zwischen ihnen und dem modifizierten Nomen zulassen. So ist z.B. 'the afraid of the doctor patient' im Englischen völlig ungrammatisch. Wissenschaftler haben diese Tatsache zum Anlass genommen, den sogenannten Head-Final Filter (HFF) einzuführen, der kein dem Kopf nachstehendes Material in pränominalen Modifikatoren erlaubt. Allerdings ist diese Einschränkung sowohl zu stark als auch zu schwach. Erstens gibt es Sprachen wie Griechisch oder Russisch, in denen die gegen den HFF verstoßende A-XP-N Wortfolge in der Tat erlaubt ist, was bedeutet, dass der HFF übergeneriert. Zweitens gibt es Sprachen wie Baskisch, in denen postnominale Modifikatoren, die nicht in den Anwendungsbereich des HFF fallen, einer analogen Einschränkung unterliegen, die verlangt, dass sie kopfinitial sind, und die gespiegelte N-XP-A Wortfolge nicht zulässt. In dieser Hinsicht untergeneriert der HFF.In Anlehnung an frühere Arbeiten (Alexeyenko & Zeijlstra 2021) stellen wir die Hypothese auf, dass diesen HFF-Effekten eine Interaktion zwischen dem morphologischen Status von attributiven Köpfen und den Merkmalen zugrunde liegt, die Adjektive in ihren prädikativen Formen aufweisen. Nur wenn prädikative Adjektive nicht alle Merkmale aufweisen, die in der DP aktiv sind, und wenn der attributive Marker ein Affix ist, treten HFF-Effekte auf.Obwohl eine solche Verallgemeinerung bereits für eine begrenzte Anzahl von Sprachen gilt, kann diese Hypothese noch nicht vollständig bestätigt werden. Dazu bedarf es einer groß angelegten sprachübergreifenden Untersuchung mit einer Sprachenstichprobe, die alle relevanten Sprachfamilien repräsentiert, sowie einer theoretischen Analyse, die erklärt, warum eine solche Verallgemeinerung gilt. Genau das werden wir in diesem Projekt tun. Wir werden untersuchen, inwieweit diese Verallgemeinerung zutrifft oder ob sie einer Verfeinerung bedarf, und wir werden eine Erklärung dafür liefern, warum die Interaktion zwischen dem morphologischen Status der attributiven Morpheme und den Merkmalen, die die Adjektivformen in verschiedenen Sprachen aufweisen, eine so große Rolle bei der Lizenzierung bestimmter Linearisierungsmuster spielt.Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden nicht nur zu einem besseren Verständnis der Art und Weise führen, wie komplexe nominale Ausdrücke linearisiert werden können, sondern auch zu neuen Erkenntnissen hinsichtlich der Beziehung zwischen morphologischen und syntaktischen Operationen und der ihnen zugrunde liegenden Merkmale.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen