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Durch die Blume. Theorie und Praxis indirekter Kommunikation

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505181515
 
Wir sagen oft geradeheraus, was wir denken und wollen. Manchmal kommunizieren wir aber auch indirekt. Wir sprechen „durch die Blume“ und verlassen uns darauf, dass andere „zwischen den Zeilen“ lesen. Die Mittel, die uns dabei zur Verfügung stehen, sind vielfältig und die Ziele, die wir verfolgen, variieren. Manchmal sind sie transparent und im allgemeinen Interesse; manchmal sind sie aber auch undurchsichtig und dienen nur dem jeweiligen Eigeninteresse. Vor diesem Hintergrund sollte die Auseinandersetzung mit indirekter Kommunikation eine zentrale Stellung sowohl in der theoretischen als auch in der praktischen Philosophie einnehmen. Tatsächlich aber liegt das Augenmerk auf einer vergleichsweise kleinen Klasse von Fällen. Die große Bandbreite indirekter Kommunikationsformen wird nicht ausreichend berücksichtigt und der Zusammenhang zu praktischen, teils moralisch relevanten Fragen wird kaum gewürdigt. Das Projekt „Durch die Blume – Theorie und Praxis indirekter Kommunikation“ füllt diese Lücke. Ziel ist es, zentrale Aspekte indirekter Kommunikation zu beleuchten und miteinander in Verbindung zu setzen: verschiedene Formen indirekter Kommunikation sowie die Gründe, die uns zu indirekter Kommunikation bewegen, sollen erfasst werden; praktische Herausforderungen, die durch den Gebrauch und Missbrauch indirekter Kommunikation entstehen, sollen aufgezeigt und analysiert werden. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt. Es bezieht Erkenntnisse aus der Linguistik, der Kognitionswissenschaft und den Sozialwissenschaften ein und bringt Debatten nicht nur innerhalb der Philosophie, sondern auch in diesen angrenzenden Disziplinen voran. Darüber hinaus überschreitet es den bisherigen Beispielkanon, indem es nicht nur aktuelle Beispiele aus dem englischsprachigen, sondern auch aus dem deutschsprachigen Raum einbezieht. Ein Ziel ist dabei, zentrale Erkenntnisse auch für die interessierte Öffentlichkeit aufzubereiten. Das Projekt ist in fünf Arbeitspakete (APs) eingeteilt; drei behandeln Grundlagenfragen, zwei betreffen Anwendungen. AP1 und AP2 untersuchen klassische Tests für indirekt Kommuniziertes und diskutieren semantisch implizierte sowie bloß assoziierte Gehalte als zwei Arten von Gehalten, die in der Diskussion zu indirekter Kommunikation bislang kaum Berücksichtigung gefunden haben. AP3 erörtert, für welche Zwecke indirekte Kommunikation eingesetzt wird und welche Schwierigkeiten sich ergeben können, wenn wir versuchen, auf indirekt Kommuniziertes einzugehen. AP4 und AP5 befassen sich mit der Frage, wie Werte und Normen kommuniziert werden können und nehmen dabei sexistische und rassistische Beleidigungen einerseits sowie „dicke“ (oder „dichte“) und „dünne“ Adjektive andererseits in den Blick.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Österreich
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Katharina Felka
 
 

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