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Haushaltsproduktion und Strukturelle Transformation
Antragsteller
Professor Georg Dürnecker, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462655750
Der Entwicklungsprozess von Volkswirtschaften geht üblicherweise einher mit einer erheblichen sektoralen Umverteilung von ökonomischen Ressourcen wie Beschäftigung, Wertschöpfung und Konsumausgaben. Diese Umverteilung führt in der Regel zu einem Rückgang des Agrarsektors, einer zuerst ansteigenden und dann abfallenden Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes und einer allmählichen Expansion des Dienstleistungssektors. Dieser Prozess der sektoralen Umverteilung wird allgemein als Strukturwandel bezeichnet. Die ökonomische Forschung hat zuletzt erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Ursachen des Strukturwandels und seine Folgen für Haushalte, Unternehmen und makroökonomische Variablen zu untersuchen. Die bestehenden Ansätze in dieser Forschung abstrahieren jedoch in der Regel von den Dienstleistungen, die von den Haushalten für den Eigenbedarf selbst produziert werden. Diese sogenannte Haushaltsproduktion stellt tatsächlich eine beträchtliche wirtschaftliche Aktivität dar. Die potenzielle Relevanz der Haushaltsproduktion für den Strukturwandel begründet sich darin, dass die von Haushalten selbst produzierten Dienstleistungen in der Regel durch marktproduzierte Dienstleistungen ersetzt werden können. Darüber hinaus wurde argumentiert, dass steigende Opportunitätskosten der Haushaltsproduktion während der letzten Jahrzehnte, die Haushalte in Industrieländern dazu veranlasst haben, ihre Eigenproduktion zurückzufahren und die selbst-produzierten Dienstleistungen nach und nach durch marktproduzierte Dienstleistungen zu ersetzen. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Ursachen des Strukturwandels empirisch und quantitativ zu untersuchen und die Rolle der Haushaltsproduktion für den Prozess der sektoralen Umverteilung zu bewerten.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen