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Neues erkunden oder Bestehendes nutzen? Eine Betrachtung von internationalisierungsrelevantem Mitarbeitendenverhalten

Fachliche Zuordnung Management und Marketing
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505870054
 
Die Internationalisierung ist ein vielversprechender, aber auch herausfordernder (Schuster, Bader, Bader, Rousseau, 2021) Weg für das Unternehmenswachstum - insbesondere für kleinere und jüngere Firmen (Sui & Baum, 2014). Der Forschungsbereich International Entrepreneurship (IE) hat wichtige Beiträge geleistet, um zu verstehen, wie junge Unternehmen internationalisieren und dabei erfolgreich sein können (Jiang, Kotabe, Zhang, Hao, Paul, & Wang, 2020; Jones, Coviello, & Tang, 2011). Obwohl das Forschungsfeld anerkennt, dass die Erkundung und Nutzung von unternehmerischen Möglichkeiten nicht nur eine Aufgabe des Top-Managements ist, sondern auch stark von einzelnen Mitarbeitenden abhängt (Hubner & Baum, 2018), wird die Rolle der Mitarbeitenden bei diesen Aktivitäten im aktuellen IE-Diskurs vernachlässigt. So zeigt zum Beispiel eine aktuelle Literaturübersicht von Jiang et al. (2020), dass keine der 167 untersuchten IE-Studien explizit die Rolle von Mitarbeitenden untersucht. Unser Forschungsprojekt versucht, diese Lücke zu schließen und zu einem besseren Verständnis darüber beizutragen, wie international agierende junge Unternehmen (sog. International New Ventures; INVs) ihre Mitarbeitenden effektiv dazu ermutigen können, zur Internationalisierung und somit zum unternehmerischen Wachstumspotenzial beizutragen (z.B. durch proaktives Erkennen oder Realisieren von Chancen auf internationalen Märkten) Insbesondere wird untersucht, wie individuelle, führungs- und unternehmensbezogene Antezedenzien in dieser Hinsicht zusammenwirken. Wir kombinieren mehrere Forschungsstränge, die verschiedene Analyseebenen abdecken (Individual-, Führungs- und Organisationsebene) und zu einem umfassenden und kontextspezifischen „Ability-Motivation-Opportunity“ (AMO) Framework zusammenfassen, um internationale Erkundung und Nutzung von Möglichkeiten durch Mitarbeitende vorherzusagen. Unter Verwendung eines Mixed-Methods-Ansatzes führen wir vier empirische Studien durch (zwei Experimente, ein Experience-Sampling-Design und eine qualitative Längsschnittstudie), um mehrere Beiträge zur IE-Forschung und darüber hinaus zu liefern. Indem wir aufzeigen, wie internationalisierungsrelevantes Verhalten von Mitarbeitenden stimuliert werden kann, trägt unser Projekt dazu bei zu verstehen, wie INVs tatsächlich personalbasierte Wettbewerbsvorteile schaffen und das unternehmerische Potenzial ihrer Mitarbeitenden nutzen können. Darüber hinaus leisten wir einen Beitrag zur breiteren Entrepreneurship- und Managementforschung, indem wir a) die Rolle von internationalen unternehmerischen Orientierungen (Covin & Miller, 2014) und des Führungsstils (Hubner & Baum, 2018) für die Förderung der internationalen Erkundung und Nutzung von Möglichkeiten durch Mitarbeitende belegen, b) die Debatte über die Anwendbarkeit und die Randbedingungen des AMO-Frameworks vorantreiben und c) die Literatur über „Ambidextrous Leadership“ erweitern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kanada
Mitverantwortlich Professor Dr. Michael Frese
Kooperationspartnerin Professorin Nicole Coviello, Ph.D.
 
 

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