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Verbesserung des wertebasierten Lernens durch fokale tDCS (transkranielle Gleichstromstimulation)

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467143400
 
Adaptives Verhalten setzt voraus, dass der Einzelne lernt, Zusammenhänge zwischen seinen Entscheidungen und den Ergebnissen seiner Entscheidungen herzustellen, um sein Verhalten flexibel an situationale Anforderungen anzupassen. Ein solches wertebasiertes Lernen liegt auch der sequentiellen Entscheidungsfindung zugrunde, bei der das Ergebnis einer aktuellen Entscheidung erst nach einigen Entscheidungsschritten erkennbar wird. Wertebasiertes Lernen ist von entscheidender Bedeutung für die Anpassung an sich verändernde Umwelten während des gesamten Lebens und nimmt bekanntermaßen mit zunehmendem Alter und bei altersbedingten Krankheiten ab. Da wertbasierte sequentielle Entscheidungen eine ökologisch relevante Aufgabe im Alltag von Menschen unterschiedlichen Alters sind, werden in diesem Projekt speziell die neuronalen Mechanismen und Prädiktoren untersucht, die der Verbesserung dieses Prozesses durch individualisierte, fokale transkranielle Gleichstromstimulation zugrunde liegen. Langfristig werden die Ergebnisse dieses Projekts zur Verbesserung der Behandlung von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen (z. B. Demenz und deren Vorstufen) beitragen.Im Rahmen der Forschungsgruppe ist die vorliegende Studie eines von acht empirischen Projekten, in denen die Auswirkungen von tDCS auf das Lernen und die Gedächtnisbildung in verschiedenen Funktionsbereichen und über die gesunde menschliche Lebensspanne hinweg untersucht werden. Der hochgradig systematische und koordinierte Ansatz dieser empirischen Projekte wird es uns zum ersten Mal ermöglichen, die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen und Prädiktoren für die Reaktion auf Verhaltensstimulationen nicht nur innerhalb der einzelnen Projekte zu analysieren, sondern auch mit methodenorientierten Projekten in der Forschungseinheit zu koordinieren, um die Beziehungen zwischen verschiedenen Aufgaben und Funktionsbereichen zu untersuchen.Das vorliegende Projekt wird neue Informationen darüber liefern, wie Gleichstromstimulation wertbasierte sequentielle Entscheidungen moduliert, und damit die Untersuchung der durch Gleichstrom induzierten Verbesserung lernbasierter adaptiver Kontrolle in Projekt 7 (PI Fischer) ergänzen. Insgesamt werden die Ergebnisse der empirischen Projekte der Forschungsgruppe unser derzeitiges Verständnis der durch Gleichstromstimulation induzierten neuronalen Netzwerkeffekte, ihrer regionalen Spezifität, der Mechanismen, die der interindividuellen Variabilität der Stimulationseffekte zugrunde liegen, und mögliche Veränderungen aufgrund des chronologischen Alters erweitern. Aus methodischer Sicht werden die in diesen Projekten gewonnenen Daten zur Optimierung und Validierung biophysikalischer Modelle des Stromflusses (in P9 und P10) beitragen und damit künftige experimentelle und translationale Anwendungen von Gleichstromstimulation grundlegend verbessern.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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