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Der Weg von Deutscher Bank, Dresdner Bank und Commerzbank in die Volksrepublik China und die Rolle Hongkongs 1949-1989

Fachliche Zuordnung Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 508464250
 
Das Ziel dieses Projekts ist es, die Wege der drei deutschen Großbanken (Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank) nach Hongkong und in die VR China von den 1950er bis in die 1980er Jahre nachzuzeichnen, um (1) die Bedeutung des Aufstiegs Hongkongs zu einem weltweit relevanten Finanzplatz für die Banken einer (globalen) Handelsnation - in diesem Fall die drei Großbanken der Bundesrepublik Deutschland - zu ermitteln, (2) die Rolle der Kronkolonie als Sprungbrett für Geschäfte mit der VR China zu untersuchen und (3) die sich wandelnden Strategien und Geschäftsmodelle der genannten Banken gegenüber Hongkong und der VR China zu identifizieren. Methodisch ist dies in erster Linie eine unternehmenshistorische Studie: Auf Grundlage der internen Unterlagen der drei Großbanken zielt das Projekt darauf ab, deren Geschäftsmodelle (für Hongkong und später auch für den chinesischen Markt) zu definieren, die Entwicklungen der drei Banken zu vergleichen und die Interpretation der chinesischen Politik durch die Banken mit chinesischen Primärquellen abzugleichen, um den möglichen Zusammenhang zwischen dem sozio-politischen Umfeld und den Strategien der Banken aufzudecken. Der Untersuchungszeitraum war durch ein nur langsam anlaufendes, dann aber schnell wachsendes Interesse der deutschen Banken am Chinageschäft geprägt, wobei Hongkong als sich entwickelnder Finanzplatz selbst eine wesentliche Rolle spielte, aber auch als „Scharnier“ der Volksrepublik mit dem „Westen“, das für die Exportnation Deutschland schnell an Bedeutung gewann. Dabei sahen sich die deutschen Banken einer scheinbar übermächtigen Konkurrenz britischer Banken in Hongkong gegenüber, die den Kontakt zur Volksrepublik nie ganz verloren hatten und früher als die Konkurrenz Zugang zu diesem Markt erhielten. Diese schwierige Ausgangslage mag dazu geführt haben, dass die deutschen Banken in den fünfziger Jahren zunächst gemeinsam (durch die wesentlich von der Deutschen Bank dominierte Deutsch-Asiatische Bank) auftraten, sich dann aber seit den sechziger Jahren trennten und ihre eigenen Wege gingen, die Deutsche Bank sogar zeitweise mit europäischen Partnern (European Asian Bank). Seit Beginn der achtziger Jahre war es dann möglich, Repräsentanzen in der Volksrepublik zu errichten, was die drei Banken auch fast zeitgleich nutzten, um damit selber als „Scharnier“ für die am Chinageschäft interessierte deutsche Kundschaft zu agieren. Denn der chinesische Markt war für die meisten deutschen Unternehmen, nicht nur aber besonders für mittelständische Unternehmen, ein weitgehend unbekanntes Terrain, so dass sie wesentlich auf Informationen über Chancen und Risiken angewiesen waren, die ihnen ihre Hausbank zur Verfügung stellen sollte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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