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Recht, Kultur und Konsum des Salzes in Preußen und Österreich im Vergleich (1750-1900)

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 1997 to 2001
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5087486
 
Aufgrund seiner elementaren Bedeutung für die menschliche Ernährung war der Umgang mit dem Salz in der Frühneuzeit mit einer Vielzahl von Vorstellungen und Praktiken verknüpft. Diese reichten von den alchemistischen Ideen der frühen Chemie bis hin zum elaborierten Steuer- und Abgabensystem des frühneuzeitlichen Staates, der das Salz zu einem zentralen Element seiner kameralistischen Wirtschaftspolitik erhob. In der "Great Transformation" (K. Polanyi) von der Mitte des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Salz zu einem normalen Wirtschaftsgut, das als Basisprodukt für die entstehende chemische Industrie eine wachsende Bedeutung gewann. Dabei veränderten sich auch die bislang gängigen Vorstellugnen und Praktiken, setzte sich ein naturwissenschaftlich-technisches, gewissermaßen liberal-kapitalistisches Verständnis vom Salz und seiner gesellschaftlichen Bedeutung durch. Dieser fundamentale Wandlungsprozeß soll in der Studie für Preußen und Österreich ins seinen rechts-, sozial-, kultur- und konsumgeschichtlichen Aspekten vergleichend analysiert werden. Damit wird der Blick auf jene vielfältigen Beziehungen gelenkt, die zwischen dem Wandel von kulturellen Vorstellungen und sozialen Praktiken, rechtlichen Normen und staatlicher Politik und der Entstehung der modernen Konsum- und Nutzungsformen des Salzes bestanden. In komparativer Perspektive sollen dabei die Gründe erforscht werden, die nicht nur zu einem Bedeutungsverlust der ehemals "modernsten" Salzproduzenten Mitteleuropas, der alpenländischen Salinen Österreichs, und zum Aufstieg der preußischen Salzwirtschaft führten, sondern auch in beiden Ländern unterschiedlich strukturierte Salzwirtschaften entstehen ließen.
DFG Programme Research Grants
International Connection Austria
Participating Person Professor Dr. Josef Ehmer (†)
 
 

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