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Die Qualität von Rohstoffmärkten: Evidenz von Optionsmärkten
Antragsteller
Professor Dr. Marcel Prokopczuk
Fachliche Zuordnung
Management und Marketing
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510760579
In diesem Forschungsprojektantrag lege ich mein geplantes Vorhaben einer umfassenden Studie zur Qualität von Rohstoffoptionsmärkten dar. Das Ziel des Projektes ist es zu verstehen, welche zu Grunde liegenden Faktoren die Marktqualität beeinflussen und wie sich maßgebliche Veränderungen der Rohstoffmärkte der letzten Jahrzehnte darauf ausgewirkt haben. Diese Veränderungen sind (1) die zunehmende Teilhabe großer Finanzinvestoren (Finanzialisierung), (2) die zunehmende Nutzung von elektronischem Limitorderhandel anstelle von Parketthandel (Elektronifizierung) und (3) das Aufkommen des Hochfrequenzhandels. Mit dieser Analyse plane ich mein vorangegangenes von der DFG gefördertes Projekt zur Qualität von Rohstofffuturesmärkten zu komplettieren. Dank eines weitaus klareren No-Arbitrage-Verhältnisses von Optionen und einer erhöhten Komplexität hinsichtlich der Absicherungsgeschäfte, denen sich Market-Maker in diesen Märkten stellen müssen, erwarte ich, dass optionsbasierte Schätzer jenen, die nur auf Futuresdaten basieren, überlegen sind.Um die Qualität von Rohstoffoptionen zu messen werde ich Maße verwenden, die auf Verletzungen der Put-Call-Parität sowie auf der Vorhersagbarkeit von Optionsrenditen beruhen. Hierzu werde ich Hochfrequenzdaten verwenden. Mithilfe der Identifikation vertragsspezifischer Determinanten werde ich analysieren, welchen Herausforderungen die Market-Maker ausgesetzt sind. Danach werde ich mich systematischen Zusammenhängen zwischen allen Rohstoffen bzw. innerhalb eines Rohstoffsektors sowie deren Determinanten zuwenden. Zuletzt werde ich den Einfluss der Finanzialisierung, der Elektronifizierung und des Hochfrequenzhandels auf die Optionsmarktqualität untersuchen. Hierzu plane ich Positionsdaten der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), aufgeteilt in Futures und Optionen, heranzuziehen sowie die Preisunsicherheit mithilfe von Optionsdaten zu schätzen. Die Erkenntnisse dieses Projekts sollen einen Einblick in die Qualität von Rohstoffoptionen geben. Dabei soll insbesondere beleuchtet werden, welchen Herausforderungen die Marktteilnehmer ausgesetzt sind und wie sich diese über die Zeit verändert haben – vor allem im Hinblick auf die hitzige Debatte hinsichtlich der Rolle reiner Finanzinvestoren und des Hochfrequenzhandels. Die Erkenntnisse sind im Blick auf die Gestaltung gut funktionierender Märkte für alle Marktteilnehmer als auch die Regulierer von hohem Interesse.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen