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Alternative Gewebefixierungen in biomedizinischer Forschung, Pathologie und Anatomie

Fachliche Zuordnung Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Strahlenbiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511676386
 
Im Rahmen der Forschung, der pathologischen Befundung, der studentischen Ausbildung und der Etablierung neuer chirurgischer Verfahren müssen verschiedene Organe oder ganze Körper fixiert und so vor Verwesung geschützt werden. Seit Jahrzenten kommen hierbei formaldehydhaltige Fixierlösungen zum Einsatz. Diese sind allerdings, aufgrund bekannter kanzerogener und teratogener Effekte, arbeitsschutzrechtlich bedenklich. Von einem in Kürze eintretendem EU-weitem Verbot muss ausgegangen werden. Die Erforschung alternativer Methoden der Gewebsfixierung und Konservierung in biomedizinischer Forschung, Pathologie und Anatomie ist deswegen dringend notwendig. Das Haltbarmachen biologischer Proben mit Hilfe von Konservierungsstoffen kommt auch in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz. Konservierungsstoffe werden verwendet, um Produkte – dank ihrer antimikrobiellen Wirkung – vor Verderb zu schützen. Die in Deutschland verwendeten Substanzen gelten als weitgehend gesundheitlich unbedenklich und könnten so eine vielversprechende Alternative zu formaldehydhaltigen Fixierlösungen darstellen. In Vorversuchen konnten wir nachweisen, dass Milchsäure-basierende Fixierlösungen ein breites antimikrobielles Spektrum aufweisen und damit fixierte murine Gewebeproben für histochemische und immunhistochemische Färbungen verwendet werden können. Im Rahmen des hier vorgelegten Projektantrages soll darauf aufbauend die gewebefixierende Wirkung von Lebensmittelkonservierungsstoffen für den Einsatz in biomedizinischer Forschung, Pathologie und Anatomie als Ersatz für eine Formaldehyd-basierte Fixierung untersucht werden. Ausgehend von unseren vielversprechenden Vorbefunden sollen verschiedene Milchsäure-basierter Fixierlösungen hinsichtlich ihrer Fixierungseigenschaften, ihres antimikrobiellen Spektrums, des Gewebserhalts und der Eignung nachgeschalteter histologischer Analysen weiter untersucht werden. Um darüber hinaus einen möglichen Einsatz Milchsäure-basierter Fixierlösungen in der Anatomie zu untersuchen, werden Langzeiteffekte, biomechanische Gewebeeigenschaften sowie Farberhalt in murinen und humanen Geweben untersucht. Neben diesen objektiven Analysen wird die Qualität fixierter Körperspenden im Rahmen von anatomischen Fort- und Weiterbildungskursen bewertet. Dieses Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung von Forschung, Gewebsdiagnostik und Lehre am Präparat.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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