PRE-CLIPS: System zur Klassifizierung und zur Vorhersage der Auswirkungen von Produktrückrufen für die Optimierung von Rückrufverfahren und -benachrichtigungen

• Antragsteller: Professor Dr. Sascha Raithel
• Fachliche Zuordnung: Management und Marketing
• Förderung: Förderung seit 2022
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511835854

Produktfehler können schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Verbraucher und den Erfolg von Unternehmen haben. Beispielsweise allein in den USA stirbt alle zwei Wochen ein Kind durch das Umfallen von Möbeln oder Fernsehern. Wenn Unternehmen von solchen Produktfehlern Kenntnis erlangen, rufen sie entweder freiwillig das Produkt zurück oder die Behörden ordnen den Rückruf an. Aber viel zu häufig sind Produktrückrufe nicht effektiv. Zum Beispiel ergab im Jahr 2018 eine Umfrage eine US-amerikanischen Behörde, der Consumer Product and Safety Commission (CPSC), dass die Erfolgsrate von Rückrufen sehr niedrig ist: Mehr als 80% der Produkte wurden nicht zurückgegeben, repariert, ersetzt oder entsorgt, und die meisten Käufer verwenden weiterhin die gefährlichen Produkte. Folglich bleibt eine Bedrohung für die Gesundheit der Verbraucher und den Unternehmenserfolg bestehen, wenn weitere Unfälle passieren, die Rechtskosten verursachen, eine erneute Ankündigung des Rückrufes erfordern und noch größere Reputationsschäden auslösen. Dieses Projekt möchte daher Antworten auf die folgende übergreifende Forschungsfrage finden: Wie können Manager und Regulierungsbehörden Produktrückrufverfahren und -meldungen optimieren, um sowohl die Gesundheit der Verbraucher als auch den Unternehmenserfolg zu schützen? Um diese Forschungsfrage zu beantworten, soll in diesem Projekt eine umfangreiche Datenbank aufgebaut und ein Vorhersagemodell einschließlich der Ursachen, Konsequenzen und Randbedingungen der Effektivität von Produktrückrufen quantifiziert werden. Die Ergebnisse dieses Vorhersagemodells sollen genutzt werden, um ein System zur Klassifizierung und zur Vorhersage der Auswirkungen von Produktrückrufen (PRE-CLIPS) zu entwickeln. PRE-CLIPS soll in Zukunft Entscheidungsträgern helfen erfolgreichere Produktrückrufe zu planen und durchzuführen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Schweden, USA
• Kooperationspartner: Stefan Hock, Ph.D.; Dr. Alexander Mafael