Ordnung, archivarische Erschließung und Katalogisierung des Nachlasses von Hans Blumenberg
Final Report Abstract
In den drei Jahren der Laufzeit des Projekts wurde der Nachlass des Schriftstellers und Gelehrten Hans Blumenberg geordnet und verzeichnet. Die Handschriften wurden in säurefreie Mappen verpackt. Eine besondere inhaltliche Herausforderung der Bearbeitung bestand darin, dass die unterschiedlichen Teile des Nachlasses durch ein kompliziertes Netz von Siglen und Verweisungen verknüpft ist. Dieses System liefert wichtige Informationen zu Blumenbergs Denk- und Arbeitsweise, zu Entstehungszeit und Entstehungsbedingungen seiner Werke und sollte im elektronischen Katalog für die Benutzer sichtbar gemacht werden. Die fertigen Katalogisate sind den Nutzern über die Datenbank Kallias zugänglich. Die Briefe des Autors, insgesamt mehr als 25 dicht gepackte, unsortierte Kästen, wurden feingeordnet und verzeichnet. Die Briefpartner wurden identifiziert, noch nicht vorhandene Namennormdaten in der Datenbank Kallias angelegt und so weit nötig individualisiert. Die chronologisch geordneten Korrespondenzen wurden in Jahres- und Mehrjahreskonvolute zusammengefasst, wobei die Entstehungsdaten und die Menge der Briefe vermerkt wurden. Der neun Kästen umfassende Manuskriptbestand UNF mit mehr als 1600 Einzeltexten (4000 Blatt) wurde feingeordnet und verzeichnet. Die Bearbeitung gestaltete sich aufwendig, da sich fast durchgängig mehrere Textvarianten in verschiedenen Mappen befanden und jeder Text mit einer Sigle versehen war. Die Ordnung des Autors konnte erhalten werden; die Siglen wurden zusätzlich aufgenommen, die einzelnen Texte zur Orientierung für den Benutzer mit der Kategorie „Person über" verknüpft. Darüber hinaus wurden die Zettelkästen Hans Blumenbergs geordnet. Die zum Teil verschnürten, verklebten oder anderweitig verpackten Konvolute wurden aufgestellt und auf der Grundlage der vorhandenen Siglen, Beschriftungen, Nummerierungen und Werkzusammenhänge jeweils auf Zusammengehörigkeit geprüft. Für eine konservatorisch unbedenkliche Aufbewahrung der Karten im Format A6 wurde in Zusammenarbeit mit einem externen Partner ein neuer Kasteneinsatz entwickelt, welcher sowohl die säurefreie Aufbewahrung als auch einen unbedenklichen Transport garantiert. Das System kann auch für andere Bestände genutzt werden. Weiterhin wurden eine Reihe Familiendokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus und der direkten Nachkriegszeit fein geordnet und erfasst. Hans Blumenbergs Reden und Vorträge wurden geordnet und verzeichnet. Die Sortierung und Verzeichnung der Werkmanuskripte einschließlich der umfangreichen Materialsammlungen wurde abgeschlossen. Darüber hinaus wurde eine größere Anzahl von Stipendien-, Promotions- und Habilitationsgutachten sowie zu den entsprechenden Verfahren gehörende Zweitgutachten und Universitätsmaterialien geordnet und verzeichnet. Die Erschließung gestaltete sich streckenweise nicht unkompliziert, da der Nachlass von Hans Blumenberg inzwischen zu den am meisten genutzten Beständen des Archivs gehört. Die jährliche Benutzung liegt inzwischen bei über tausend Ausleihen pro Jahr.