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Zelltypspezifische KSHV-Eintrittsmediatoren für die Infektion von Epithelien und Fibroblasten
Antragsteller
Dr. Alexander Hahn
Fachliche Zuordnung
Virologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512328936
Das Kaposi-Sarkom-assoziierte Herpesvirus (KSHV) ist mit signifikanter Morbidität und Mortalität in Subsahara-Afrika assoziiert und stellt eine Bedrohung für immungeschwächte Individuen weltweit dar. KSHV dringt in Wirtszellen durch Mechanismen ein, die eine Vielzahl von Wechselwirkungen von viralen Glykoproteinen mit zellulären Rezeptoren umfassen. Daran beteiligt sind unter anderem die Interaktion mit Integrinen durch Glykoprotein B und die Interaktion mit Molekülen der Eph-Familie von Rezeptortyrosinkinasen durch den gH/gL-Glykoproteinkomplex. Frühere Studien unserer Gruppe und anderer haben gezeigt, dass diese bekannten Rezeptoren, obwohl sie wichtig sind, den Eintritt von KSHV in Wirtszellen nicht vollständig erklären, auch abhängig von der Zielzelle. Wir haben unseren Fokus daher auf das weniger gut untersuchte Glykoprotein K8.1 gelegt, ein hoch glykosyliertes und immunogenes Protein in der KSHV Virushülle. Wir haben zuerst festgestellt, dass die Deletion des für K8.1 kodierenden Gens zu einer stark reduzierten Infektiosität auf Epithelzellen führt. Wir gehen davon aus, dass dies auf die Wechselwirkung von K8.1 mit einem bisher unbekannten Rezeptor auf diesen Zellen zurückzuführen ist und haben daher durch Affinitätsreinigung und Massenspektrometrie eine Reihe von mit K8.1 interagierenden zellulären Proteinen identifiziert, die wir nun durch Gen-Knockout auf Funktion in der KSHV Infektion testen werden. Wir werden die genaue Funktion von K8.1 und seine Wechselwirkung mit zellulären Rezeptoren im Hinblick auf die Anheftung des Virus, die Endozytose und die Membranfusion weiter charakterisieren. In einem zweiten Ansatz haben wir zelluläre Proteine identifiziert, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem bekannten KSHV-Rezeptor EphA2 interagieren. Wir identifizierten sowohl bekannte als auch neue Interaktoren und analysierten diese Kandidaten durch Gen-Knockout. Der Knockout eines dieser Faktoren, eines kleinen GTPase-bindenden Proteins, verursachte eine signifikante Verringerung der Infizierbarkeit mit KSHV bei einer Reihe verschiedener Zelllinien und Primärzellen, aber nicht bei allen getesteten Zellen. Die Verringerung der Infektion nach Knockout war am ausgeprägtesten in Fibroblasten, aber z.B. in einer Epithelzelllinie nicht vorhanden. Wir wollen nun die genaue Funktion dieses GTPase-bindenden Proteins sowohl für die Endozytose von KSHV als auch für den EphA2-Rezeptor untersuchen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen