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S(m)elling the "Wild“: Die politische Ökologie ätherischer Baumöle und die Produktion olfaktorischer Ressourcen

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512387449
 
Die weltweite Nachfrage nach Naturkosmetik und ökologischen Pflegeprodukten führt zu einer zunehmenden Kommerzialisierung ökologischer Nischenarten. Dieses Projekt konzentriert sich auf die Beschaffung von ätherischen Baumölen, die vor allem wegen ihrer Geruchseigenschaften ein wichtiger Bestandteil dieser Produkte sind. Die steigende Nachfrage erhöht den Druck auf diese wilden, seltenen und oft gefährdeten Ressourcen und gibt Anlass zu Forderungen nach mehr Schutzmaßnahmen. Dies führt zur Suche nach Alternativen zu Wildernte, z. B. durch Plantagenanbau oder Versuche zur biochemischen Entwicklung naturnaher oder naturidentischer Alternativen. Im Rahmen dieses Projekts sollen diese Prozesse unter zwei Gesichtspunkten untersucht werden. Zum einen erforscht es die politische Ökologie der ätherischen Baumöle, zum anderen untersucht es die Substituierbarkeit von wilden geernteten durch biotechnologisch hergestellte Inhaltsstoffe. Das Projekt erforscht die Materialität von ätherischen Baumölen und die Wertschöpfungsketten für „wilde“ Gerüche in Afrika und Europa. Unter Verwendung von Ansätzen aus der sensorischen Ethnographie werden sowohl die Welten von Geruchsexpert*innen erforschen, als auch die Erschaffung und Bewertung von Gerüchen, ihre assoziativen Beziehungen zur „Wildnis“ und die Auswirkungen materiell-sensorischer Differenzen auf Beschaffungspraktiken in Kenia, Namibia und Südafrika. Im weiteren Sinne erforscht das Projekt, wie Dinge zu Ressourcen werden, und hinterfragt die Praktiken neoliberalen Naturschutzes und die kommerzielle Nutzung seltener Naturprodukte in Zeiten des globalen Umweltwandels.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Südafrika
 
 

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