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Charakterisierung eines sensomotorischen Netzwerks

Antragstellerin Dr. Sina Kohl
Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Experimentelle und theoretische Netzwerk-Neurowissenschaften
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513006151
 
Die tiefe Hirnstimulation ist eine effektive neuromodulative Behandlungsmethode für verschiedene Krankheitsbilder einschließlich der Zwangsstörung. Die tiefe Hirnstimulation beinhaltet die stereotaktische Implantation von Elektroden in tiefliegende Hirnstrukturen. Die Elektroden verabreichen schwache elektrische Impulse und modulieren dabei sowohl das neuronale Gewebe in der Zielstruktur, als auch umliegende und verbundene Hirnareale. Die tiefe Hirnstimulation ist noch keine vollständig etablierte Methode zur Behandlung von Zwangsstörungen, es gibt zum Beispiel große interindividuelle Unterschiede in dem Ansprechen auf die Behandlung. Zudem sind prädiktive Faktoren bislang unbekannt. Daher wird für die tiefe Hirnstimulation bislang ein „one fits all“ Ansatz verfolgt, der aber die große Heterogenität der Zwangsstörung vernachlässigt. Zwangsstörungen umfassen eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Phänotypen, die ebenfalls von verschiedenen Komorbiditäten begleitet sind. Daher ist es wesentlich, das Mitwirken unterschiedlicher Netzwerke und die daraus resultierenden Symptome zu erforschen, um zukünftig die Therapie auf individuelle Patienten zuschneiden zu können. Unser Ziel ist es ein funktionelles Netzwerk zu definieren, dass im Zusammenhang mit sensomotorischem Gating steht und eine Rolle bei der Entstehung von sensorischen Phänomenen bei der Zwangsstörung spielen könnte. Hierzu werden wir eine neuartige Methode anwenden (deep brain stimulation network mapping), die auf folgenden Analyseschritten basiert: Rekonstruktion der Elektroden, Modellierung des elektrischen Feldes, Bestimmung funktioneller Konnektivitätsanalysen und eine Validierung der Ergebnisse. Falls erfolgreich, wird dieses Projekt ein funktionelles Netzwerk bestimmen, dass assoziiert ist mit der Modulation sensomotorischen Gatings durch die tiefe Hirnstimulation. Eine solche neue Erkenntnis wird einen direkten klinisch-translationalen Nutzen für die personalisierte Behandlung mittels Neuromodulation haben können.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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