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Proximate und ultimate Ursachen eines ungewöhnlichen Geschlechterverhältnisses in Rotstirnmakis (Eulemur rufifrons)
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Claudia Fichtel; Professor Dr. Peter M. Kappeler
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Evolution, Anthropologie
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513620963
Bei den meisten Säugetierarten, einschließlich des Menschen, unterscheiden sich Männchen und Weibchen in ihren altersspezifischen Überlebensraten, was in der Regel zu einem zu Gunsten der Weibchen verschobenen adulten Geschlechterverhältnis (ASR) führt. Daten über alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede in Gesundheit und Überleben können grundlegende geschlechtsspezifische Unterschiede in biologischen Anpassungen aufzeigen, aber solche Daten sind für Wildpopulationen äußerst rar, und für Arten mit ungewöhnlich verschobenen ASRs nicht verfügbar. Die Hauptziele unserer vorgeschlagenen Studie sind daher (i) die Bestimmung alters- und geschlechtsspezifischer Überlebensmuster für eine Wildpopulation von Rotstirnmakis mit Männchen-verschobener ASR, die Bewertung (ii) alters- und geschlechtsspezifischer Variationen in Determinanten von Gesundheit und Überleben, sowie (iii) Mechanismen, die zum Überleben beitragen, um die Muster und Dynamiken des Geschlechterverhältnisses von der Geburt bis zum Tod zu verstehen. Um diese Ziele zu erreichen, werden wir drei Datensätze, d. h. demografische Langzeitdaten, hormonelle, genetische und verhaltensbezogene Daten aus früheren Studien, sowie neue physiologische und verhaltensbezogene Daten, kombinieren. Durch die Untersuchung geschlechts- und altersbedingter Unterschiede in Bezug auf Überleben, Immunkompetenz, Parasitismus, Gebrechlichkeit, soziale Pufferung und Risikobereitschaft, wird unsere Studie eine der ersten sein, welche die adaptive Bedeutung und die Mechanismen untersucht, die den geschlechtsspezifischen Unterschieden in Gesundheit und Überleben in einer wildlebenden Primatenpopulation zugrunde liegen. Als solche wird sie auch vergleichende Perspektiven für ein besseres Verständnis des menschlichen Männchen-Weibchen-Paradoxons in Bezug auf Gesundheit und Überleben liefern und eine der umfassendsten Analysen der Triebkräfte für die Variation des Geschlechterverhältnisses über die Lebensspanne bei wilden Säugetieren darstellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Christian Roos