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Präventionsklinik Prostatakarzinom für Männer mit einem Risiko für familiären Prostatakrebs
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Peter Albers; Professorin Dr. Dagmar Wieczorek
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Humangenetik
Humangenetik
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 514060189
Im Rahmen des Nationalen Graduiertenkollegs Krebsprävention fördert die Deutsche Krebshilfe (DKH) eine neu eingerichtete Prostatakrebs-Risikosprechstunde für Männer mit familiärem Risiko an der Universität Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem DKFZ (Nationales Krebspräventionszentrum). Es handelt sich dabei um eine einzigartige Ambulanz, in die jährlich (2023-2026) etwa 50-70 Männer mit einem Risiko für Prostatakrebs (PCA) aufgenommen werden und die eine spezielle Diagnostik (multiparametrische MRT, psychometrische Tests, laborchemische und genetische Analysen) zur Erfassung der Ängste und Erstellung eines individuellen Risikoscores mit anschließender risikoangepasster Überwachung anbieten wird. Die DKH finanziert einen Doktoranden, der in der Risikosprechstunde psychometrische Tests bei Männern mit Prostatakrebsrisiko im Hinblick auf die Entwicklung von Ängsten auswerten wird. Die geplanten genetischen Analysen sind nicht durch die Finanzierung abgedeckt, werden aber der entscheidende Schlüssel für Entwicklung eines individuellen Scores und einer Risiko-adaptierten Früherkennung sein. Das Universitätsklinikum Düsseldorf (CIO-D als Teil des Zentrums für Intergrierte Onkologie, CIO-ABCD) trägt diese Ambulanz personell. Alle Männer erhalten eine genetische Beratung einschließlich Stammbaumanalysen, klinische Untersuchungen und MRT der Prostata. Nach entsprechender Aufklärung und Einverständniserklärung erhalten alle Männer (Indexpatienten/ Risikopatienten) als ersten Schritt eine diagnostische Panel-Sequenzierung bekannter PCA- Gene. Bis dato sind jedoch nur wenige Gene identifiziert, für die eine Assoziation mit PCA postuliert wird (z.B. BRCA1, BRCA2). Lediglich bei 15-20% der Betroffenen wird eine Mutation in einem dieser Gene identifiziert. Es ist davon auszugehen, dass es eine Vielzahl weiterer PCA-Risikogene gibt und das Verständnis der genetischen Grundlagen von PCA bis dato nur rudimentär ist. Es ist daher essentiell, bei Männern ohne pathogene Mutation in den wenigen PCA-Risikogenen in einem zweiten Schritt weiterführende genetische Analysen von Blut und/oder Tumor (Exom-/ Genomsequenzierung und Transkriptom-Analysen) durchzuführen mit dem Ziel der Aufklärung der zugrundliegenden genetischen Veränderungen und damit eines tiefgreifenden Verständnisses der Mechanismen der Tumorentstehung. Erst dieses Wissen wird es ermöglichen, das Risiko für die Männer/ ihrer Familienangehörigen zu präzisieren und sie in eine angemessene Früherkennung zu überführen, was Ziel unser Prostatakrebs-Risikosprechstunde ist. Für die Präzisierung des Risikos wird basierend auf den genetischen Analysen und den klinischen/ bildgebenden Untersuchungen eine Genotyp-Phänotyp-Korrelation für Männer mit PCA erstellt, sowohl für Mutationen in bekannten wie auch in neu identifizierten Genen. Schließlich wird ein Punkte-System entwickelt, um ein personalisiertes Risiko für Männer mit einem erhöhten PCA-Risiko zu berechnen, und dieses wird nachfolgend erprobt und evaluiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen