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Evaluation der „Kognitiv Behavioralen Intervention für Trauma in Schulen“ (CBITS) in Jugendhilfeeinrichtungen in Deutschland: Eine randomisierte kontrollierte Studie

Antragstellerin Elisa Maria Pfeiffer, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 514610031
 
Eine Vielzahl von Studien zeigen, dass fremduntergebrachte Kinder und Jugendliche deutlich häufiger traumatische Erlebnisse berichten als Vergleichsgruppen in der Gesamtpopulation. Die Prävalenzraten an trauma-assoziierten psychischen Auffälligkeiten und Störungen (PTBS, Depression, Angst) sind deutlich erhöht, sodass gerade trauma-fokussierte Behandlungsansätze für diese besonders vulnerable Gruppe vielversprechend erscheinen. Aufgrund von strukturellen und individuellen Barrieren, nicht zuletzt einem Mangel an Psychotherapeuten mit Weiterbildung in trauma-fokussierten Interventionen, erhalten jedoch nur wenige fremduntergebrachte Kinder und Jugendliche eine bedarfsorientierte Behandlung. Aktuelle (Inter-)nationale Leitlinien empfehlen trauma-fokussierte kognitiv verhaltenstherapeutische Ansätze für die Behandlung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen mit Symptomen der PTBS. Die Trauma-fokussierte Gruppentherapie „Kognitiv Behaviorale Intervention für Trauma in Schulen (CBITS)“ wird aufgrund ihrer wissenschaftlichen Evidenz und Dissemination weltweit besonders empfohlen. Die manualisierte Gruppentherapie basiert auf evidenzbasierten (trauma-fokussierten) verhaltenstherapeutischen Methoden, wird durch geschulte Therapeuten durchgeführt und umfasst 10 Gruppensitzungen mit 6-8 Teilnehmenden. Die vorliegende Studie zielt darauf ab die Trauma-Gruppentherapie CBITS in einer randomisiert kontrollierten Studie (RCT) (CBITS vs. Reguläre Behandlung) auf ihre Effektivität in der Reduktion von Posttraumatischen Stresssymptomen und auf ihre Machbarkeit im deutschen Gesundheitssystem für in Jugendhilfeeinrichtungen fremdplatzierte Kinder und Jugendliche zu untersuchen. Hierfür werden in drei Studienzentren (Universitätsklinikum Ulm, Ruhr-Universität Bochum und Philipps-Universität Marburg) Psychotherapeut/innen eigens von den Entwicklern des Manuals geschult und supervidiert. Studienteilnehmer werden in kooperierenden Jugendhilfeeinrichtungen rekrutiert und nach Einschluss in die Studie durch ein unabhängiges epidemiologisches Institut randomisiert. Das Studiendesign sieht insgesamt drei Messzeitpunkte (vor/ nach der Intervention, 6 Monate nach der Intervention) vor um die Hypothese der Überlegenheit von CBITS gegenüber der Kontrollgruppe in Bezug auf das primäre Outcome (PTBS) und sekundäre Outcomes (Angst, Depression, Lebensqualität, Funktionalität, Abbruch der Jugendhilfemaßnahme) zu untersuchen. In einer explorativen Analyse werden außerdem verschiedene therapeutische Prozessvariablen (z.B. Therapeutische Allianz) untersucht. Die Studie stellt ein absolutes Novum in der deutschen Gesundheitsversorgung dar, da bisher keine evidenzbasierten Trauma-Gruppentherapien außerhalb des klinischen Settings untersucht wurden und die Studie ein aufsuchendes Behandlungsangebot vorsieht, in welchem die Therapeuten die Gruppentherapie innerhalb der Jugendhilfe anbieten.
DFG-Verfahren Klinische Studien
Mitverantwortlich Cedric Sachser, Ph.D.
 
 

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