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Zusammenhang zwischen Parodontitis, Hirnstruktur und kognitiver Hirnfunktion: Eine multimodale Studie mit biologischen und bildgebenden Risikomarkern (PAROMIND)

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 514762487
 
Im Projekt PAROMIND untersuchen wir den Zusammenhang zwischen Parodontitis, MRT-bildgebenden Markern einer Demenz und kognitiven Defiziten. Demenz ist eine der weltweit führenden Ursachen für verminderte Lebensqualität, erhöhtes Morbiditätsrisiko und verkürzte Lebenserwartung. Mittels zerebraler MRT-Bildgebung können typische strukturelle Veränderungen des Gehirns, wie z.B. eine Atrophie bestimmter Hirnareale, oder Marker für strukturelle Integrität, nachgewiesen werden. Bisher fehlen wirksame Behandlungsansätze, daher ist die Suche nach möglichen Risikofaktoren von hoher Bedeutung. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse legen einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und einer Demenz nahe. Porphyromonas gingivalis, der Leitkeim der chronischen Parodontitis, konnte kürzlich post mortem erstmalig im Gehirn von Alzheimer-Patienten nachgewiesen werden. Die chronische Entzündung des Zahnhalteapparates und die Dysbalance des subgingivalen Biofilms kennzeichnen die Parodontitis. Drei Hypothesen werden in PAROMIND untersucht: (1) Parodontitis ist mit strukturellen Hirnveränderungen und verminderter kognitiver Leistungsfähigkeit assoziiert. (2) Die Dysbiose des oralen Mikrobioms lässt sich mit dem Ausmaß einer Atrophie des Hippocampus in Verbindung bringen. Wir untersuchen diese Fragestellungen in einem multimodalem Datensatz von 2500 Teilnehmern der HCHS (Hamburg City Health Study), einer populationsbasierten Kohortenstudie in Hamburg. In dem hier beantragten Projekt charakterisieren wir das orale Mikrobiom mittels 16s-rDNA Sequenzierung In der MRT-Bildgebung werden für kognitive Defizite relevante Marker neurodegenerativer Prozesse bestimmt (z. B. Hippocampusatrophie, Integrität der weißen Hirnsubstanz). Kognitive Defizite werden durch psychometrische Testverfahren für verschiedene kognitive Domänen operationalisiert und quantifiziert. Wir erwarten, dass die Ergebnisse aus PAROMIND einen wichtigen Beitrag leisten, um Parodontitis als einen möglichen modifizierbaren Risikofaktor für kognitive Defizite und Demenzen zu identifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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