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Inhibition in der Hörbahn und deren Rolle bei der Verarbeitung komplexer Schallsignale und zentraler Presbyacusis
Antragsteller
Professor Dr. Jürgen Strutz
Fachliche Zuordnung
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5155678
Obwohl die genaue Rolle des stark entwickelten inhibitorischen Systems in der aufsteigenden Hörbahn nur ansatzweise bekannt ist, besteht Konsens, daß Inhibition besonders bei der Verarbeitung komplexer Schalle (z.B. Sprache) eine wichtige Rolle spielt. Es gibt Hinweise darauf, daß Defizite im inhibitorischen System zu zentraler Presbyacusis (Altersschwerhörigkeit) beitragen. Wir möchten die Funktion des inhibitorischen Systems für die Analyse zeitlich strukturierter Signale genau untersuchen. Dazu sollen die morphologischen Veränderungen der inhibitorischen Innervation auditorischer Hirnstammkerne bei Wüstenrennmäusen (Meriones ungiuculatus) mit immunhistochemischen Methoden beim Alterungsprozeß charakterisiert werden. In psychoakustischen Experimenten wird die Fähigkeit zur Detektion und Verarbeitung komplexer Schallsignale bei alten und jungen Wüstenrennmäusen verglichen, um altersabhängige Veränderungen zu dokumentieren. Anschließend wird überprüft, inwieweit altersabhängige Defizite durch eine pharmakologische Steigerung der Aktivität des inhibitorischen Systems beeinflußt werden können. Parallel sind psychoakustische Untersuchungen an Patienten geplant, die mit Medikamenten zur Erhöhung des GABA-Spiegels im Gehirn behandelt werden. Dabei wird die Schallverarbeitung vor und während der Therapie verglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Privatdozent Dr. Otto Gleich