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Globale Enquêtenkulturen: Ansätze zu einer Praxeologie der Erhebung (17.-21. Jahrhundert)
Antragsteller
Dr. Martin Hans Herrnstadt
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515800964
Das wissenschaftliche Netzwerk verfolgt das Ziel, auf der Grundlage einer Praxeologie der Erhebung ein interdisziplinäres Forschungsprogramm zu erarbeiten. Der Fokus auf Globale Enquêtenkulturen erlaubt es, Forschungsfragen aus der (historischen) Soziologie, der Wissenschafts- und Statistikgeschichte und der Kolonialgeschichte miteinander ins Gespräch zu bringen. Das Netzwerk nutzt den Begriff der Enquête als ein heuristisches Werkzeug, um die Beobachtung und den Vergleich zwischen unterschiedlicher und oftmals als gegensätzlich aufgefassten Wissenspraktiken, sowie ihren Interpretationen und Bedeutungen auf globaler Ebene zu ermöglichen. Durch die praxeologische Perspektive möchten wir über eurozentrischen Vorstellungen über Geschichte, Rationalität und Modernität der Sozialwissenschaften hinaus- und zu einer Untersuchung der Verbindungen und Spezifitäten globaler und lokaler Enquêtenkulturen übergehen. Indem das Netzwerk soziologische und historische Sichtweisen verbindet, will es zudem den Blick auf aktuelle Kämpfe um die Produktion von Wissen über die Natur und das Soziale schärfen sowie Räume für alternative Genealogien in einer longue durée Perspektive eröffnen. Wenngleich der methodologische Rahmen keine geographische Beschränkung hat, gilt Subsahara-Afrika als ein bevorzugtes aber keinesfalls exklusives Forschungsfeld, um vorkoloniale, koloniale und postkoloniale Konfigurationen zu untersuchen und miteinander zu verknüpfen.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Dr. Léa Renard