Detailseite
Musikstadt Leipzig: Klassizismus und Modernität - Musikalisches Denken und bürgerliches Musikleben nach 1850
Antragsteller
Professor Dr. Wilhelm Seidel (†)
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 1999 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5158844
Es ist das Ziel des Projekts, die Bedeutung der musikalischen Zeitschriften für die Genese der bürgerlichen Musikkultur zu studieren. Leipzig steigt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer der führenden Musikstädte Deutschlands auf. Es verdankt dies letztlich den musikalischen Institutionen und den bedeutenden, hier tätigen Musikern. Die Begründung des modernen Musiklebens aber - das lassen Vorstudien erkennen - geht auf die Vertreter der Leipziger "musikalischen Wissenschaft", namentlich auf Friedrich Rochlitz, zurück. Er und seine Mitarbeiter haben sich um und nach 18oo mit Entschiedenheit für die damals neue Musik, für die Oeuvres von Mozart, Haydn und Beethoven, eingesetzt. Sie schaffen den modernen Kanon der klassischen Musik. Sie entwickeln die der neuen Musik angemessenen Verständnismodi. Sie formulieren und diskutieren den ihr adäquaten Werkbegriff. Sie begründen die moderne Werk- und Aufführungskritik. Sie entdecken die ästhetische Qualität der historischen Musik - vor allem der Bachs. Und sie erörtern das seinerzeit neue Phänomen der trivialen "Erholungsmusik". Sie tun dies alles im Rahmen eines eigens dafür geschaffenen Organs: der Leizpiger Allgmeinen musikalischen Zeitung. Sie verschafft den Ideen ihrer Begründer Resonanz und setzt die an dem Prozeß Beteiligten zueinander ins Verhältnis.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
