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Übungsinduzierte cerebrale Reorganisation bei Schizophrenien

Subject Area Personality Psychology, Clinical and Medical Psychology, Methodology
Term from 2007 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 51749716
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Als zentrales, stabiles, die Funktionstüchtigkeit beeinträchtigendes psychopathologisches Merkmal fordern kognitive Defizite bei schizophren Erkrankten nach wie die Forschung auf und heraus, das Verständnis pathophysiologischer Grundlagen zu verbessern und Rehabilitationsmaßnahmen zu optimieren. Jüngere Modelle verlangen hierfür die Berücksichtigung dysfunktionaler Prozesse auf grundlegender Ebene wie der neuronalen Signaldiskrimination, sowie die Förderung neuronalen Lernens in der Gestaltung der Rehabilitationsbedingungen. Diesen Überlegungen folgend untersuchte das Projekt die Effekte eines nach Prinzipien der Neuroplastizität gestalteten Trainings auf kortikale und kognitive Prozesse, um Erkenntnisse über (a) kortikale Grundlagen kognitiver (Dys)Funktionen und (b) deren Beeinflussbarkeit, d.h. das cerebrale Reorganisationspotential bei schizophren Erkrankten zu gewinnen. In beiden Projektphasen ergaben klinischkontrollierte Studien für zwei unabhängige Stichproben chronisch schizophren Erkrankter, dass zeitintensives, auf akustisch Signaldiskrimination, verbales Lernen und Gedächtnis fokussiertes Training zur Verbesserung kognitiver Testleistungen und kortikaler Kennwerte der Signaldiskrimination führte. Ferner modifizierte ein analog gestaltetes Training zur Diskrimination emotionaler Gesichtsausdrücke kortikale Prozesse, die mit Affekterkennen und –diskrimination einhergehen. Während sich kognitive Testleistungen trainingsunabhängig verbesserten, weisen trainingsspezifische Effekte auf hirnfunktionelle Parameter auf das Potential cerebraler Reorganisation bei chronisch schizophren Erkrankten hin. Zum einen bestätigen diese Ergebnisse computergestützte Trainingsverfahren in neuroplastizitäts-orientiertem Lernkontext als sinnvolles und effizientes Modul der kognitiven Rehabilitation schizophren Erkrankter. Zum anderen tragen insbesondere die Erkenntnisse zu oszillatorischen Dynamik bei Schizophrenien und deren Modifizierbarkeit durch entsprechend gestaltete psychologische Intervention zum Verständnis der neuronalen Mechanismen bei, die kognitiven Defiziten zugrunde liegen.

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