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Kant: Grundlegung III. Die Deduktion des kategorischen Imperativs
Antragsteller
Professor Dr. Dieter Schönecker
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung von 1999 bis 2000
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5179584
Im Mittelpunkt der Arbeit steht der dritte Abschnitt von Kants Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. In ihm gibt Kant seine Antwort auf die Frage "Warum moralisch sein?". Sie lautet: Wir dürfen uns als vernünftige und damit auch als freie Wesen begreifen, weil die gegenteilige Behauptung selbstwidersprüchlich ist (sie macht selbst nur als spontane, d.h. freie und vernünftige Behauptung überhaupt Sinn). Als vernünftige und freie Wesen wollen wir das Gute, als unvernünftige Wesen nicht. Aber unser moralisches Wollen entspringt unserem Status, intelligible Wesen zu sein, und dieser Status ist als höher einzustufen als der sensible Status. Wir wollen also eigentlich (als intelligible Wesen) das Gute; und das was wir als vernünftige Wesen wollen, ist das, was wir als zugleich vernünftige und unvernünftige (sinnlich bestimmte) Wesen sollen. Das Sollen ist also, so Kant, eigentlich ein eigenes, autonomes Wollen; dies gilt es einzusehen.Der dritte Abschnitt der GMS - eines der wichtigsten Bücher der Ethik überhaupt in der Philosophiegeschichte - gilt allgemein als sehr schwierig und überaus dunkel. Durch sehr detaillierte Textanalysen wird die skizzierte Antwort Kants rekonstruiert. Diese Interpretation ist erstmals in der Lage, dem Sinn und der Struktur des Textes gerecht zu werden.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen