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Inkonsistente Effekte von Unterrichtsqualität auf Bildungsergebnisse erklären
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Carmen Köhler; Dr. Thomas Lösch
Fachliche Zuordnung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 518236946
Ein Hauptfokus in der Bildungseffektivitätsforschung liegt auf der Identifikation von Aspekten des Unterrichts, die Bildungsergebnisse von Schüler*innen fördern. Das übergeordnete Ziel besteht darin, politische Entscheidungsträger und Praktiker in diesem Bereich über Unterrichtsmethoden und Bildungsinitiativen zu informieren, die das Lernen der Schüler*innen verbessern. Es existieren zahlreiche Metaanalysen in diesem Forschungsfachgebiet. Diese zeigen große Schwankungen in Effektstärke zwischen Studien, die derselben substanziellen Forschungsfrage nachgegangen sind. Inkonsistente und zum Teil sogar widersprüchliche Ergebnisse erschweren das Ableiten klarer Empfehlungen und lassen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Forschungsergebnisse aufkommen. Gründe für die Schwankungen könnten darin liegen, dass sich die Studien in Bezug auf mehrere Aspekte unterscheiden: (a) Studiensetting, (b) das Studiendesign, (c) die Operationalisierung der Konstrukte und (d) die verwendete Methodik bei der statistischen Auswertung. Metaanalysen und Reviews konnten manche Aspekte identifizieren, die einen Einfluss auf die Größe der geschätzten Effekte von Unterrichtsqualität auf Bildungsergebnisse haben. Da die Metaanalysen und Reviews Informationen von bereits existierenden Studien heranzogen, war es allerdings nicht möglich, bestimmte Faktoren wie das statistische Analysemodell konstant zu halten und somit Einflüsse von verschiedenen Aspekten voneinander zu trennen. Daher planen wir, mithilfe von bereits vorhandenen Daten systematische Reanalysen durchzuführen. Unsere beiden Hauptziele sind (1) mögliche Faktoren, die die Varianz in den Effekten der Unterrichtsqualität erklären können, zu identifizieren und genau zu definieren, um dann (2) die relativen Bedeutung dieser Faktoren für die Heterogenität der Ergebnisse zu bestimmen. Zur Erreichung des ersten Forschungsziels werden wir die Datensätze im Hinblick auf Unterschiede im (a) Studiensetting und -design und (b) der Operationalisierung der Konstrukte kategorisieren. Außerdem werden wir methodische Faktoren definieren, die den geschätzten Effekt beeinflussen könnten. Um das zweite Forschungsziel zu erreichen, werden wir die Datensätze vereinheitlichen, Sekundäranalysen mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen durchführen, die geschätzten Effekte aus den einzelnen Analysen extrahieren und auf die gleiche Skala (in Form einer Effektstärke) transformieren, um letztendlich zu berechnen, welche Aspekte welchen Anteil der Varianz der Effekte erklären. Dies gibt letztendlich Hinweise darauf, wie konzeptuelle Replikationen und Generalisierbarkeitsanalysen zu planen sind, um aussagekräftige Empfehlungen für die Praxis abzuleiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Mitverantwortlich
Professor Dr. Johannes Hartig
Kooperationspartnerin
Professorin Dr. Anna-Katharina Praetorius