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Enrico Baj und die künstlerischen Avantgarden 1945-64
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Gabriele Huber
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 1991 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5183574
Durch Hiroshima schockiert, doch von den Errungenschaften der Atom- und Astrophysik fasziniert, begannen sich die jungen Künstler der italienischen Avantgarde der Nachkriegszeit mit zentralen Problemen der Naturwissenschaften und Technik auseinanderzusetzen: E. Bajs arte nucleare, L. Fontanas arte spaziale explodierten neue Konzeptionen von Materie und Raum, einen dritten Weg verfolgte Piero Manzoni. Die Arbeit untersucht diese vor allem in Mailand angesiedelte Kunstszene der 50er Jahre im kulturellen Kontext, um sich dann anhand des Werkes von E. Baj dem folgenden Jahrzehnt zuzuwenden. Baj, zog sich nun auf eine Randposition zurück, da er der Auffassung war, nur dort der zunehmenden Kommerzialisierung und Komprotmittierung der Avantgarden zu entgehen. Seine Arbeiten lassen sich als "gemalte Kommentare" zu den Positionen von arte povera und anderen Richtungen verstehen. Gegenstand der Zensur bei der Biennale von 1964, sind sie ein Ausgangspunkt für eine analyse der Funktion von Großausstellungen bei der Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Bajs doppelte Bewegung vom Zentrum zur Peripherie und von der Atombegeisterung der 50er zu Gesellschaftskritik der 60er Jahre kann so als roter Faden dienen für die Rekonstruktion eines anschaulichen und umfassenden Bildes des von der Forschung vernachlässigten Beitrags Italiens zur Kunst der 2. Hälfte des 20. Jhs.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
