Fragen zu Leben und Sterben: Eine qualitative Untersuchung der Kommunikation von Palliativmedizinern über assistierten Suizid
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Assistierter Suizid (AS) ist in Massachusetts, USA, nicht erlaubt. Dennoch kommt es vor, dass sich Patient:innen nach AS erkundigen. In dieser Studie wurde deshalb untersucht, wie Palliativversorgende in Massachusetts über AS-Anfragen kommunizieren und was sie brauchen, um sich gut auf solche Gespräche vorbereitet zu fühlen. Methoden: Wir führten eine qualitative Interviewstudie mit n=16 in der Palliativversorgung tätigen Ärzt:innen und Pflegefachkräften (sogenannte nurse practitioners) in Massachusetts durch. In den Interviews wurden die Teilnehmenden nach ihren Erfahrungen und Bedürfnissen in Bezug auf die Kommunikation über AS befragt. Die Daten werden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass Palliativversorgende in Massachusetts, wenn auch selten, von Patient:innen auf AS angesprochen werden. Viele der Teilnehmenden bemühen sich dann, das der Anfrage zugrundeliegende Leiden zu erfragen und zu verstehen, und versuchen legale Alternativen anzubieten, um das Leiden zu lindern. Von den Teilnehmenden wurde zudem die Notwendigkeit geäußert, sich über die eigene Haltung (intrapersonal) und die eigenen Grenzen (intrapersonal und explizit-interpersonal) im Klaren zu sein. Darüber hinaus wurde der Bedarf an verlässlichen Informationen und Leitlinien zu rechtlichen und kommunikativen Aspekten und an einer offenen teaminternen Reflexion über AS geäußert. Finale Ergebnisse befinden sich zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch in der Auswertung. Die Ergebnisse dieser Studie können Aufschluss darüber geben, wie Palliativversorgende mit ihren Patient:innen über AS kommunizieren, obwohl AS nicht erlaubt ist, und welche Bedarfe die Versorgenden diesbezüglich erleben. Die Ergebnisse können eine wissenschaftliche Basis für Bemühungen schaffen, um die Kommunikation bei AS-Anfragen zu verbessern.
