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Untersuchungen zur Entwicklung von technetiummarkierten Fettsäuren als potentielle Tracer zur Myokard-Diagnostik

Antragsteller Dr. Hartmut Spies
Fachliche Zuordnung Pharmazie
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5186356
 
Die gegenwärtige Radiopharmakaforschung konzentriert sich auf Präparate, die beispielsweise an Rezeptoren binden oder im Organismus metabolisiert werden und damit eine spezifische Erkennung krankhafter Veränderungen ermöglichen. Fortschritte in der Entwicklung von 99mTc-Radiopharmaka hängen in entscheidendem Maße davon ab, wie die Chemie geeignet strukturierte Verbindungen verfügbar macht, die organische Substrate zu imitieren vermögen. Im vorliegenden Projektantrag wird der Versuch unternommen, technetiummarkierte Fettsäuren für die Myokardszintigraphie zugänglich zu machen. Iodmarkierte Fettsäuren werden bereits klinisch angewendet und sind in Europa, Kanada und Japan kommerziell erhältlich, sind aber wegen des Nuklids Iod-123 unverhältnismäßig teuer. Zudem weisen diese Radiopharmaka erhebliche logistische Nachteile auf. Ausgehend von diesen Tracern wird versucht, die Iodphenylgruppe durch ein Technetiumchelat zu substituieren. Eine wesentliche Aufgabe liegt darin herauszufinden, ob sich Koordinationsverbindungen des Technetiums herstellen lassen, die zumindest ein den bekannten Iodfettsäuren vergleichbares, diagnostisch nutzbares Verhalten in vivo aufweisen. Der resultierende Tracer sollte in den Herzmuskel transportiert und dort in einer Weise metabolisiert werden, die geeignet ist, die Fettsäureverstoffwechselung zu quantifizieren. Die konzipierten und synthetisierten Tc-Fettsäuren werden auf ihre Eignung für die Myokarddiagnostik untersucht. Im Erfolgsfall, d.h. wenn eine Tc-Fettsäure mit diagnostisch geeigneter Bioverteilung erhalten wird, werden sich radiopharmazeutische Untersuchungen zur Entwicklung eines klinisch anwendbaren Radiopharmakons anschließen. Das Erfahrungspotential der Antragsteller auf den Sektoren der klinischen Fettsäureszintigraphie, der Technetiumchemie und -pharmakologie sowie der Zugriff auf ein Spektrum unterschiedlicher neutraler Chelatsysteme mit geringer Molekülgröße sind gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Durchführung des Projektes.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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