Academic adult education under the two Germanies. Target, chances and impact of catholic lay groups.

• Applicant: Professor Dr. Friedrich W. Busch (†)
• Subject Area: General Education and History of Education
• Term: from 1999 to 2004
• Project identifier: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5189798

Das Vorhaben richtet sich auf einen Aspekt der jüngsten deutschen Geschichte, der in der Forschung bisher nur wenig Beachtung fand: die inoffizielle, grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Menschen aus beiden Teilen Deutschlands. In diesen thematischen Kontext soll die Arbeit von katholischen Laien eingeordnet werden, deren Aktivitäten sich strukturell als informell organisierte Bildungsarbeit und inhaltlich als wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Dialektischen Materialismus auf alle Lebens- und Wissensbereiche (in der DDR) kennzeichnen lassen. Untersuchungsgegenstand ist ein Arbeitskreis "Wissenschaft und Gegenwart", der 1956 auf Anregung des damaligen Propstes von Leipzig, Dr. Otto Spülbeck, entstand. Er basierte auf informellen Kontakten katholischer Laien aus Ost- und Westdeutschland, denen die geistigen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen der Zeit bedeutender Inhalt wissenschaftlicher Arbeit wurde. Dem Projekt liegt die These zugrunde, daß der Arbeitskreis für die beteiligten WissenschaftlerInnen als Raum für wissenschaftsorientierte Auseinandersetzung mit dem System und der Weltanschauung der DDR fungierte und somit Bildungsarbeit im Sinne einer außeruniversitären Verständigung über Wissenschaft in der DDR betrieb. Durch die Erfassung und Analyse der organisatorischen, personellen und inhaltlichen Entwicklung des Arbeitskreises von seiner Gründung 1956 bis zu seiner Auflösung 1992 will das Forschungsprojekt wissenschaftsorientierte Bildungarbeit unter den Bedingungen der deutschen Teilung untersuchen. Dies geschieht anhand vorhandener Vereinsakten und vereinsinterner Materialien, aus dem Arbeitskreis hervorgegangener Veröffentlichungen und durch Leitfragen gestützte Interviews mit Mitgliedern und Nahestehenden des Vereins.

• DFG Programme: Research Grants