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Identifizierung und Evaluation der Auswirkungen politischer Interventionen zur Erhöhung der Einbürgerungsrate in Deutschland

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 519604192
 
Wie können Regierungen die Integration von (einst) Eingewanderten in die Gemeinschaften des Gastlandes fördern? Angesichts des dramatischen Anstiegs der ausländischen Bevölkerung beschäftigt diese dringende und komplexe Frage die europäischen Regierungen. Eine sehr umstrittene politische Option ist die Verleihung der Staatsbürgerschaft an bereits ansässige Personen mit Migrationshintergrund. Die Staatsbürgerschaft fördert potenziell die Integration dieser Personen und bringt Vorteile sowohl für die lokalen Gemeinschaften als auch für die Personen mit Migrationshintergrund und ihre Familien mit sich. Dennoch stellen die meisten einbürgerungsberechtigten Personen mit Migrationshintergrund in Europa keinen Antrag auf Einbürgerung. Trotz der potenziell katalytischen Funktion der Einbürgerung für die Integration dieser Personengruppe fehlt es an verlässlichen kausalen Belegen dafür, warum sich Personen mit Migrationshintergrund gegen eine Einbürgerung entscheiden und welche politischen Maßnahmen speziell darauf abzielen, die Einbürgerung zu fördern. Außerdem wird der regionale Kontext, in dem die (einst) Zugewanderten leben, bei der Erklärung der Einbürgerungsraten weitgehend vernachlässigt. Und schließlich gibt es nur wenige Belege für die Auswirkungen politischer Veränderungen auf den Erwerb einer neuen Staatsbürgerschaft und damit auf die Integration von Personen mit Migrationshintergrund. Mein Projekt zielt darauf ab, diese Lücke in der Literatur zu schließen, indem es eine dreiteilige Strategie verfolgt. Erstens testet es experimentell verschiedene politische Interventionen zur Erhöhung der Einbürgerungsraten in Deutschland (Ursachen). Zweitens stellt es eine systematische Verbindung zwischen regionalen Determinanten und Einbürgerungsquoten innerhalb Deutschlands her und bietet eine erste systematische Beschreibung und Analyse, wie regionale Einbürgerungskampagnen Unterschiede in den Einbürgerungsquoten erklären (Kontext). Drittens wird eine jüngste Reform des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts evaluiert, um die Auswirkungen der Einbürgerung auf das Leben der Personen mit Migrationshintergrund zu bewerten (Konsequenzen). Mein Projekt soll beschreiben und erklären, warum die Einbürgerungsrate konstant niedrig ist, wie diese Rate erhöht werden kann und wie sich die Einbürgerung auf die Integration auswirkt. Auf diese Weise leistet das Projekt einen Beitrag zur akademischen und öffentlichen Diskussion, indem es empirische Erkenntnisse liefert, die unser Verständnis von Integration und Staatsbürgerschaft erweitern, und indem es Wissen darüber produziert, wie die Einbürgerungspolitik neu gestaltet werden kann, um das Leben von Personen mit Migrationshintergrund zu verbessern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Dominik Hangartner
 
 

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