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Die Idealisierung König Joschijas im Prozeß der deuteronomistischen Literaturbildung

Subject Area Protestant Theology
Term from 1999 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5202406
 
Mit neuen Methoden der Textempirie und Textpragmatik soll die dtr. (= deuteronomistische) Literaturbildung von ihren Anfängen (späte Königszeit, 7. Jh. v.Chr.) bis zu den kompositionsgeschichtlichen Großformationen (Dtr. Geschichtswerk [Dtn-II Reg 25 = DtrG.] und Jeremiabuch) in spätbabylonisch-frühpersischer Zeit (2. Hälfte 6. Jh.) anhand eines signifikanten literaturgeschichtlichen Längsschnittes untersucht werden. Der in der dtr. Literaturbildung breit gefächerte Prozeß der Rezeption und Neukontextualisierung (spät-)vorexilischer Gebrauchs- und Kontroversliteratur läßt sich in signifikanter Weise an der Idealisierung des Reformkönigs Joschija (640-609) beobachten. Bereits seine aus Thronwirren hervorgegangene Erhebung zum König steht in enger Verbindung mit einer Aktualisierung und Rezeption der Jesaja-Prophetie (Jes 9). Jeremia stellt in seiner Kritik an Jojakim dem Joschija-Sohn seinen bereits idealisierten Vater gegenüber (Jer 22). In der geschichtstheologischen Epochalisierung der Vergangenheit im DtrG. wird Joschija dann zum Reformkönig schlechthin, der die dtr. Tora von Dtn 1-30 vollkommen umgesetzt hat (II Reg 23,25), ohne jedoch den Untergang Judas aufhalten zu können (V.26f.) Für eine Längsschnittstudie dieser Idealisierung vom Jesaja- und Jeremiabuch bis zum DtrG. wird die Sachbeihilfe beantragt.
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