Project Details
Die Idealisierung König Joschijas im Prozeß der deuteronomistischen Literaturbildung
Applicant
Professor Dr. Christof Hardmeier (†)
Subject Area
Protestant Theology
Term
from 1999 to 2003
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5202406
Mit neuen Methoden der Textempirie und Textpragmatik soll die dtr. (= deuteronomistische) Literaturbildung von ihren Anfängen (späte Königszeit, 7. Jh. v.Chr.) bis zu den kompositionsgeschichtlichen Großformationen (Dtr. Geschichtswerk [Dtn-II Reg 25 = DtrG.] und Jeremiabuch) in spätbabylonisch-frühpersischer Zeit (2. Hälfte 6. Jh.) anhand eines signifikanten literaturgeschichtlichen Längsschnittes untersucht werden. Der in der dtr. Literaturbildung breit gefächerte Prozeß der Rezeption und Neukontextualisierung (spät-)vorexilischer Gebrauchs- und Kontroversliteratur läßt sich in signifikanter Weise an der Idealisierung des Reformkönigs Joschija (640-609) beobachten. Bereits seine aus Thronwirren hervorgegangene Erhebung zum König steht in enger Verbindung mit einer Aktualisierung und Rezeption der Jesaja-Prophetie (Jes 9). Jeremia stellt in seiner Kritik an Jojakim dem Joschija-Sohn seinen bereits idealisierten Vater gegenüber (Jer 22). In der geschichtstheologischen Epochalisierung der Vergangenheit im DtrG. wird Joschija dann zum Reformkönig schlechthin, der die dtr. Tora von Dtn 1-30 vollkommen umgesetzt hat (II Reg 23,25), ohne jedoch den Untergang Judas aufhalten zu können (V.26f.) Für eine Längsschnittstudie dieser Idealisierung vom Jesaja- und Jeremiabuch bis zum DtrG. wird die Sachbeihilfe beantragt.
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Research Grants
