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Kosmogonien und Verlustgeschichten der Gegenwart. Experimentelle Darstellungsweisen begründender Anfangs- und Untergangserzählungen in Literatur und Comic

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458735579
 
Im Angesicht von Klimawandel und Artensterben erscheinen gegenwärtig international zahlreiche literarische Texte und Comics, die Kosmogonien und Entwicklungsgeschichten mit Untergangsszenarien menschlicher Kulturen, Tierpopulationen bzw. des ganzen Planeten verknüpfen. Dabei greifen sie, so die Ausgangsthese, auf Elemente mythischer, religiöser und naturwissenschaftlicher Aitiologien zurück und argumentieren selbst aitiologisch, indem sie (pluralisierte und z.T. ‚fehlgegangene‘) Anfänge als Begründung (drohender) Enden entwerfen. Die literarischen und grafischen Narrationen experimentieren mit Darstellungsweisen, die fiktionales und faktuales Erzählen verbinden, kombinieren Bildmaterial aus divergierenden Kontexten und historischen Epochen, poetisieren naturwissenschaftliche Erklärungsmodelle und variieren traditionelle Formen wie das mittelalterliche Bestiarium oder das Langgedicht. Das Projekt untersucht anhand ausgewählter Beispiele aus unterschiedlichen Sprachräumen, wie sich der temporal und argumentativ doppelte Blick auf Entstehung und Untergang medien- und genrespezifisch niederschlägt, wie die Werke die aitiologische Figur der Rekursion auf Text- sowie Text-Bild-Ebene ästhetisch umsetzen und welche gesellschaftspolitischen Ansprüche mit der nostalgischen ‚Arbeit am Anfang‘ aus der Perspektive des Verlusts einhergehen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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