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Motiviert an Volkshochschulen – Inanspruchnahme von Bildungsangeboten an VHSen (MoVe-In@VHS)

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521238420
 
Die Beteiligung aller Menschen am Lebenslangen Lernen im Sinne einer kontinuierlichen Teilnahme an Weiterbildung ist eine zentrale Gelingensbedingung für die wirtschaftliche, gesellschaftliche, und individuelle Entwicklung. Allerdings zeigt sich seit Jahren eine ungleiche Verteilung der Weiterbildungsbeteiligung: Personen mit hohem Bildungsniveau nehmen deutlich häufiger an Weiterbildung teil als Personen mit niedrigem Bildungsniveau, was u.a. auf unterschiedlich günstige Gelegenheitsstrukturen zurückzuführen ist. Jüngere Studien weisen darauf hin, dass Weiterbildungsmotivation gerade bei formal niedrig qualifizierten Gruppen zu Weiterbildungsbeteiligung beitragen kann. Das Verstehen der Rolle von Weiterbildungsmotivation für Weiterbildungsbeteiligung und deren positiven Effekten – auch und vor allem für Personen mit formal niedriger Qualifikation – sowie der Wechselwirkungen von Weiterbildungsmotivation mit weiteren personalen und kontextuellen Determinanten der Weiterbildungsbeteiligung ist daher als ein wichtiges Desiderat der Weiterbildungsforschung anzusehen. Ausgehend von der Annahme, dass Lebenslanges Lernen im Erwachsenenalter überwiegend auf das aktive Aufsuchen von Weiterbildung angewiesen ist, zielt das Projekt darauf ab, die Reichweite des im Schul- und Hochschulkontext gut etablierten Erwartungs-Wert-Modells bildungsbezogener Wahlentscheidungen mit Blick auf die Weiterbildungsbeteiligung empirisch zu prüfen, um eine theoretische Grundlage für eine umfassendere Berücksichtigung motivationaler Faktoren der Weiterbildungsbeteiligung bei der Förderung des Lebenslangen Lernens zu schaffen. Das Projekt erarbeitet exemplarisch anhand beruflich relevanter Kursangebote von Volkshochschulen (VHSen), deren Bildungsauftrag u.a. den Abbau sozialer Benachteiligungen durch zielgruppenspezifische Bildungsangebote umfasst, und unter besonderer Berücksichtigung von Personen mit niedrigem Bildungsniveau eine Analyse individualpsychologischer Prozesse der Inanspruchnahme von Bildungsangeboten. Zur Prüfung der Hypothesen werden nicht-experimentelle und experimentelle methodische Ansätze kombiniert, wodurch eine hohe ökologische Validität bei gleichzeitig hoher interner Validität insbesondere der postulierten Kausaleffekte zu Antezedenzien von Weiterbildungsmotivation erreicht werden kann. Kern des Projektes ist eine Längsschnittsuntersuchung, bestehend aus Befragungen der hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeitenden und Kursleitungen sowie der Teilnehmenden (Studie 1). Im Projekt erfolgt außerdem eine Überprüfung der Relevanz zentraler Aspekte der Kursgestaltung – manifestiert in der Kursbeschreibung – für die Teilnahme mithilfe eines experimentellen Survey-Designs (Studie 2). Das Forschungsvorhaben trägt so maßgeblich dazu bei, dass Weiterbildungsmotivation erstmals systematisch als wesentliche Bedingung von Weiterbildungsteilnahme und positiven Effekten der Weiterbildung konzeptualisiert und einer empirischen Überprüfung zugänglich gemacht wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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