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Ordnung der Gefühle. Studien zum Begriff des habitus

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 1999 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5214136
 
Der Begriff des habitus (hexis) dient in der Ethik des Aristoteles der Abgrenzung vom Intellektualismus des platonischen Sokrates: Um richtig zu handeln, bedarf es nicht nur der richtigen Einsicht, sondern auch der richtigen affektiven Disposition. Dieser Ethik-Ansatz ist im Unterschied zu modernen Theorien (Utilitarismus, Diskurs-Ethik, Kant) anthropologisch reflektiert und verdient in Zeiten, da das menschliche Selbstverständnis als Wesen reiner Vernunft längst an Glaubwürdigkeit verloren hat, neue Beachtung. Die Arbeit entwickelt anhand von Aristoteles und Thomas von Aquin die konstitutiven Elemente des habitus-Begriffs und zeigt, wie es schon im Mittelalter (etwa unter dem Einfluß der potentia-Dei-absoluta-Spekulation, aber auch der aufkommenden Antithese von Natur und Willen) bei Scotus und Ockham zu einer Marginalisierung und schließlich bei Luther und Descartes - wenigstens versuchsweise - zu einer Abschaffung des habitus-Begriffs kommt. Die Sache des habitus taucht aber gleichwohl in der Moderne wieder auf - etwa in Schillers Konzept der "schönen Seele" oder in Kierkegaards Versuch einer Rehabilitation ästhetischer Kategorien innerhalb der Ethik. Auch Positionen des 20. Jahrhunderts (Gehlen, Bourdieu) können im Licht des habitus-Ansatzes neu gelesen werden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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