Detailseite
SKIRIM: Selbstgesteuerte kinetische Interaktion mit reichhaltigen interaktiven Materialien
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Susanne Boll; Professor Dr. Jan Borchers; Professor Dr. Jürgen Steimle
Fachliche Zuordnung
Bild- und Sprachverarbeitung, Computergraphik und Visualisierung, Human Computer Interaction, Ubiquitous und Wearable Computing
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 521586817
Vor der Einführung von Smart Homes war der Toaster das Einzige, was sich plötzlich von selbst bewegt. Heute öffnen sich Jalousien und Geschirrspülertüren von selbst. Diese sind technisch begründet und bleiben im Umfeld der privaten Wohnung eher ungewohnt. SKIRIM erforscht, wie weiche, formverändernde Materialien effektive, aber unaufdringliche Benutzeroberflächen (UIs) schaffen können, die sich natürlich in den Alltag einfügen. SKIRIM geht somit den nächsten Schritt bei der Verschmelzung von Digitalem und Physischem im der privaten Wohnung und bewegt sich von passiven, interaktiven Alltagsoberflächen zu weichen, selbständig formverändernden Benutzeroberflächen, die ihre physische Form dynamisch verändern. Formverändernde Materialien sind zwar heute schon grundsätzlich verfügbar, aber Interaktionstechniken, Modelle ihrer Wirkung auf Menschen, Designtools, Herstellungsprozesse und UI-Designrichtlinien fehlen, insbesondere bei weichen, formverändernden SKIRIM-UIs, in der häuslichen Umgebung. Wir untersuchen in welchen Smart-Home-Szenarien solche Benutzeroberflächen sinnvoll sind, entwickeln Vorhersagemodelle für die Wirkung der Bewegungsparameter auf Nutzer, wie die Geschwindigkeit der Formänderung, erforschen neue digitale Herstellungsansätze und entwickeln und evaluieren Werkzeuge für Experten und Endnutzer, zum Entwurf und Konfiguration von SKIRIM-UIs. So kombinieren wir grundlegende Forschungsmethoden mit Research Through Design und benutzerzentrierten Ansätzen. Unsere Arbeitspakete kombinieren die Kompetenzen der drei Einrichtungen: Jedes weist einen ähnlichen methodischen Ansatz auf, an dem alle Einrichtungen beteiligt sind. Diese konzentriert sich aber auf immer komplexere Herausforderungen der SKIRIM-UIs: von einzelnen Bausteinen über die Zusammenstellung zu Benutzeroberflächen bis hin zu deren Zusammenführung mit Alltagsmaterialien. Auf diesem Weg verlagert sich der Schwerpunkt von Designern zu Endnutzern und von Labor- zu Praxisstudien. SKIRIM trägt auf folgende Weise zum SPP bei: Die Benutzeroberflächen versprechen eine gute Integration in die häusliche Umgebung; durch die Formveränderung können sie für verschiedene Nutzende, Aufgaben und Umgebungen außerhalb des Hauses skaliert werden; sie ermöglichen natürlichere Eingaben und die Forschung an SKIRIM kommt zur rechten Zeit, da sie sich der großen Herausforderung stellt, die weiche Formveränderung von einer Materialeigenschaft in ein skalierbares Interaktionsparadigma zu wandeln. Die PIs dieses Antrags haben mit über 20000 Zitierungen einen starken Hintergrund im Bereich der HCI und sind momentan Co-PIs in RIME. Ihre Kompetenzen ergänzen sich in idealer Weise: PI Steimle konzentriert sich auf Materialien und Herstellung, PI Borchers auf Interaktionstechniken, Designtools und prototypische empirische Studien und PI Boll auf Smart-Home-Umgebungen, multimodales Interface-Design, nutzerzentriertes Design und Akzeptanzstudien.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme