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Messmodelle für Quellengedächtnis und Rekognition

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2007 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 52241026
 
Das Quellengedächtnis ist eine zentrale Fähigkeit und wird als komplexe Mischung aus Abruf und Rekonstruktion von Informationen angesehen. Multinomiale Messmodelle wurden entwickelt und erfolgreich validiert, um diese Prozesse separat erfassen zu können. Diese Modelle nehmen Sequenzen diskreter kognitiver Zustände an und repräsentieren die Beteiligung kognitiver Prozesse durch Übergangswahrscheinlichkeiten. Aktuell haben mehrere Forscher diskrete Modelle aufgrund von so genannten ROC-Analysen der Quellengedächtnisleistung kritisiert, die eher kontinuierlich verteilte Zustände und einen signalentdeckungstheoretischen (SDT) Entscheidungsprozess nahezulegen scheinen. Eine analoge Debatte ist für das Rekognitionsgedächtnis im Gange (Wixted, 2007). Wir argumentieren, dass die Analysen nicht valide sind, da sie auf Rating-Daten beruhen, deren ROCs zur Modellidentifikation nicht diagnostisch sind. Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Erstens sollen erstmals ROCKurven für das Quellengedächtnis durch gezielte Manipulation von Antworttendenzen erzeugt werden, da nur solche ROCs zwischen Modellen diskriminieren. Zweitens soll bei Überlegenheit der SDT durch Experimente und Simulationen die Güte der Approximation durch diskrete Messmodelle erfasst werden. Die erste Frage betrifft die Frage nach adäquaten Theorien des Quellen- und Rekognitionsgedächtnisses, die zweite Frage betrifft die Frage nach der Pragmatik der Messung kognitiver Prozesse.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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