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Rückkopplungen zwischen dem Grönländischen und dem Antarktischen Eisschild über die meridionale Umwälzpumpe und dem relativen Meeresspiegel
Antragsteller
Dr. Torsten Albrecht
Fachliche Zuordnung
Physik, Chemie und Biologie des Meeres
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522416770
Der künftige Meeresspiegelanstieg wird eine große Herausforderung für die Küstenregionen weltweit sein. Unsicherheiten bei den Meeresspiegelabschätzungen stammen vor allem aus den potentiellen Beiträgen durch den Grönländischen und den Antarktischen Eisschild. Beide Eisschilde zeigen beschleunigten und irreversiblen Eisverlust, wenn bestimmte Temperaturschwellwerte erreicht werden und selbstverstärkende Rückkopplungen dominieren. Auch die thermohaline Umwälzpumpe im Ozean, welche die beiden Eisschilde verbindet, hat in der Vergangenheit abrupte Übergänge zwischen multistabilen Moden gezeigt. Zusammen mit den Eisschilden, zählt daher auch sie zu den Kipppunkten des Klimasystems, welche möglicherweise als Kippkaskade über den Globus wechselwirken könnten. In unserem Projekt möchten wir das Verständnis über Eis-Ozean-Rückkopplungen vertiefen und die interhemisphärischen Fernwirkungen über den globalen Meeresspiegel und sich verändernde Meeresströmungen nachvollziehen. Dafür nutzen wir ein gekoppeltes Eis-Ozean-Meeresspiegel Modellsystem um Veränderungen in einem sich erwärmenden zukünftigen Klima über 1000 Jahre zu simulieren, kritische Schwellwerte und Veränderungsraten zu quantifizieren, aber auch potenziell globale Konsequenzen auf Meeresspiegel und Meeresströmungen auszuloten. Hauptaugenmerk des Vorhabens liegt auf einem verbesserten Prozess- und Systemverständnis zwischen Eis, Ozean und fester Erde, die wir nach individuellen Schnittstellen, Regionen und Zeitskalen betrachten werden.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1158:
Bereich Infrastruktur - Antarktisforschung mit vergleichenden Untersuchungen in arktischen Eisgebieten
Mitverantwortlich(e)
Professorin Dr. Ricarda Winkelmann