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Verzögertes Feedback beim motorischen Lernen – Effekte der Dauer der Feedback-Verzögerung und der Selbsteinschätzung vor verzögertem Feedback auf neuronale Verarbeitung und Verhalten

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 522490816
 
Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, wie verschiedene Manipulationen der Verzögerung von ergänzendem Feedback (d.h. Dauer der Feedback-Verzögerung; Selbsteinschätzung vor verzögertem Feedback) (A) die neuronale Feedbackverarbeitung in Bezug auf die intrinsische Fehlerprädiktion vor dem Ergebnis-Feedback und die Prädiktionsfehler nach dem Ergebnis-Feedback, (B) das motorische Lernen (d.h. die motorische Leistung und die Fehlererkennung) in frühen und späten Lernphasen und (C) den prädiktiven Wert der neuronalen Korrelate der Fehlerverarbeitung für das motorische Lernen beeinflussen. Effekte der Feedbackverzögerungen auf die Fehlerverarbeitung und das Lernen sind im kognitiven Bereich dokumentiert. In der motorischen Domäne fehlen entsprechende Arbeiten, die extensive Übungsprozeduren und verschiedene Dimensionen des Lernens (d.h. motorische Genauigkeit, Automatizität und metakognitive Leistung der Fehlererkennung) untersuchen. Im Rahmen des Projekts werden in vier Experimenten zwei Manipulationen des verzögerten Feedbacks getestet: (1) die Dauer der Verzögerung des Feedbacks (kurz vs. lang) und (2) die Selbsteinschätzung des Ergebnisses vor dem verzögerten Feedback (Selbsteinschätzung vs. keine Selbsteinschätzung). Die Experimente 1 und 3 befassen sich mit den Effekten der Feedback-Verzögerung (Exp. 1) und der Selbsteinschätzung vor dem verzögerten Feedback (Exp. 3) in einem Innersubjekt-Design, um Unterschiede in der neuronalen Verarbeitung während des kurzfristigen Erwerbs ohne die Limitationen individueller Unterschiede zu untersuchen. In den Experimenten 2 und 4 werden Zwischensubjekt-Designs mit extensiven Übungsplänen verwendet, um die Ergebnisse der Experimente 1 und 3 zu replizieren, wobei zusätzlich die Unterschiede im Langzeitlernen und der Vorhersagewert der neuronalen Verarbeitung für das Langzeitlernen untersucht werden. Die Teilnehmer üben eine Armbewegungssequenz, während ereigniskorrelierte Potentiale (EKPs) der Feedback-Verarbeitung mit dem Elektroenzephalogramm (EEG) aufgezeichnet werden. Die motorische Leistung wird in verschiedenen Phasen des Lernens unter Einzel- und Doppelaufgabenbedingungen mit einer Arbeitsgedächtnisaufgabe (d.h. N-back-Aufgabe) getestet. Verschiedene feedbackbezogene EKP-Komponenten spiegeln verschiedene Mechanismen der Informationsverarbeitung wider. Das Projekt ist von theoretischer Relevanz, da es tiefere Einblicke in die Mechanismen der Verarbeitung von Feedback mit unterschiedlichen Manipulationen der Feedbackverzögerung im Kontext extensiver Übungsprozeduren gewährt, und von praktischer Relevanz, da es Effekte der Feedbackverzögerung und der Selbsteinschätzung auf das motorische Lernen beleuchtet. Um entsprechende Effekte in frühen und späten Lernphasen zu untersuchen ist die beantragte Experimentalreihe einzigartig in Bezug auf den großen Umfang der Übungsprozeduren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich(e) Dr. Lisa Maurer
 
 

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