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Konferenz über Wissenschaft und Wissenschaftspolitik vom späten Kaiserreich bis zur frühen Bundesrepublik

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 1999 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5227686
 
Angestossen durch die Untersuchung Notker Hammersteins zur Geschichte der DFG im Dritten Reich und vor dem Hintergrund einer sich intensivierenden Diskussion über das Verhältnis von Staat und Wissenschaft in dieser Zeit sollen auf einer Konferenz die vorhandenen wissenschaftshistorischen Forschungsansätze zusammengeführt werden. Das Symposium sollte den Charakter einer Zwischenbilanz besitzen, welches inhaltliche und methodische Schwerpunkte der rezenten wissenschaftsgeschichtlichen Forschung spiegelt und zugleich Desiderata der künftigen Forschung erkennen läßt. Welchen Stellenwert besaß das deutsche Wissenschaftsgefüge, besaßen einzelne Wissenschaftsbereiche und genauer zu ermittelnde wissenschaftliche Problemfelder im nationalen Innovationssystem vom späten Kaiserreich bis zur frühen Bundesrepublik, welchem Veränderungsdruck unterlagen sie und welches Veränderungspotential stellten sie ihrerseits bereit?In den Blick genommen werden sollen vor allem Kontinuitäten und Bruchzonen im Spannungsverhältnis von Staat und Wissenschaft. Dazu bietet es sich an, neben den langfristigen Verlaufslinien die drei politischen Systembrüche 1918/19, 1933 und 1945 in den Mittelpunkt zu rücken, perspektivisch also bereits im späten Kaiserreich einzusetzen. Der Einstiegszeitraum 1918/19 ermöglicht es, die paradigmatischen Neuorientierungen in vielen Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften einzubeziehen, die sich für die Zeit um 1910 feststellen lassen. Das Symposiusm erhielte damit die Chance, bereits vom Ausgangspunkt her die Frage nach Kontinuitäten und Zäsuren nicht einseitig an politischen Systembrüchen zu orientieren. Wenn grundlegende epistemologisch-methodische Neuorientierungen etwa in den Biowissenschaften, in der theoretischen Physik, in neuen Sozialwissenschaften (holistische Systementwürfe und mathematisierenden Theoriemodelle) und in herausragenden Geisteswissenschaften (geistesgeschichtliche Wende) in signifikanter Weise wenige Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges kulminierten, welche Fragen werden damit zum Verhältnis von politisch-sozialer Verfaßtheit und wissenschaftsinterner Dynamik augeworfen und wie wirkten sie in die folgende Zeit hinein? Die Konferenz soll vom 18.-20. Mai 2000 in Berlin (HarnackHaus) stattfinden. Der Teilnehmerkreis wird zwischen 70 und 100 Personen betragen.Die hier beantragten Mittel sind zur Vorbereitung der Konferenz bestimmt.
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