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Erhöhte postoperative Infektionsrate alkoholkranker Patienten und deren potentielle Prävention durch Beeinflussung der Neuro-Endokrin-Immun-Achse
Antragstellerin
Professorin Dr. Claudia Spies
Fachliche Zuordnung
Anästhesiologie
Förderung
Förderung von 2000 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5232220
(Wortlaut des Antrages)Alkoholkranke Patienten haben ein bis zu fünffach höheres Risiko, postoperativ Infektionen zu entwickeln. Bei diesen Patienten sind in die Stressverarbeitung involvierte Systeme (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-(HPH)-Achse) adaptativ verändert. Ihr Plasma-Cortisolspiegel steigt unter chirurgischer Stressexposition im Gegensatz zu Nicht-Alkoholikern deutlich an. Jener Hypercortisolismus könnte zur erhöhten Inzidenz von Infektionen beitragen. Arbeitshypothesen: a) Alkoholkranke Patienten haben eine höhere Inzidenz postoperativer Infektionen als vergleichbare Kontrollpatienten; b) Alkoholkranke Patienten sind postoperativ stärker immunsupprimiert als Nicht-Alkoholiker (Th1/Th2-Verhältnis, Immunantwort auf Hauttestantigene und Lipopolysaccaridstimulation der Monocyten); c) Die Infektionsrate alkoholkranker Patienten korreliert positiv mit einer bereits präoperativ erhöhten Cortisolantwort auf exogene Stressoren oder auf exogenes Cortisol-Releasing-Hormon (CRH); d) Die erhöhte Infektionsrate alkoholkranker Patienten läßt sich durch Abschwächung der Stressreaktion auf verschiedenen Ebenen der HPA-Achse mittels perioperativer Alkohol-, Opioid- bzw. Ketoconazolapplikation senken. Ziele: Die Untersuchungen sollen klären: unter a) und b), ob die genannten Immunparameter bei alkoholkranken Patienten relevant für die postoperative Infektionsanfälligkeit sind; unter c), ob präoperative CRH- oder StressTests prädiktiven Wert für das Auftreten postoperativer Infektionen haben; unter d), ob und auf welcher Ebene der HPA-Achse sich die Infektionsrate prophylaktisch beeinflussen läßt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen