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GRK 3022:  Architekturen Organisieren

Fachliche Zuordnung Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften
Bauwesen und Architektur
Geographie
Geschichtswissenschaften
Rechtswissenschaften
Sozialwissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 523327719
 
Das Kolleg versteht Architekturen als Produkte und Anstöße kollektiver Prozesse: Es trägt zum einen der Tatsache Rechnung, dass Architekturen durch vielschichtige gesellschaftliche Prozesse organisiert werden, da diese sich darin materialisieren, verkörpern und symptomhaft ausbilden. Zum anderen organisieren gebaute oder geplante Strukturen selbst gesellschaftliche Räume, die wiederum Einfluss auf die Projektion neuer Architekturen haben. “Architekturen Organisieren” untersucht diesen Spannungsraum zwischen organisierten Architekturen und organisierenden Architekturen. Damit verschiebt das Kolleg den Fokus von bis heute dominanten Architekturkonzepten und Dispositiven (das schöpferische Subjekt, das künstlerische Einzelwerk, das Gebaute als Abschluss des Planens) hin zu einer Betrachtung ihrer prozessualen Bedingungen. Es versteht Architekturen nicht allein als Repräsentation gesellschaftlicher Ideen und Machtverhältnisse, sondern, entsprechend neuerer soziologischer Ansätze, auch als deren Auslöser und Katalysatoren. Organisiertheit und Kollektivität gehen dabei eine spannungsreiche Wechselbeziehung mit Zuschreibungen individualisierter Verantwortlichkeiten und Wirkmächtigkeiten ein. Das Kolleg sieht Architekturen daher als Räume dynamischer Aushandlungsprozesse an, die direkt und unauflöslich mit Organisationsformen wie Institutionen, Netzwerken und Diskursen verbunden sind. Als Arbeitsfelder strukturieren diese das Forschungsprogramm des Kollegs. Auf diese Weise wird es möglich, vielfältige theoretisch-konzeptionelle, disziplinäre und methodische Ansätze produktiv miteinander zu verbinden und das komplexe Feld der organisierten und organisierenden Architekturen an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis in den Blick zu nehmen. Das klar strukturierte und interdisziplinär aufgestellte Qualifizierungsprogramm des Kollegs unterstützt seine Doktorand*innen ideal bei der Bearbeitung ihrer Promotionsprojekte und Karriereplanung. Neben einer inter- bzw. transdisziplinären Betreuung, wird besonderer Wert auf den Erwerb von Kompetenzen in der Theorie- und Methodenbildung gelegt, während es durch zahlreiche Gäste, Veranstaltungen und Kooperationen mit außeruniversitären Einrichtungen die individuelle Sichtbarkeit und Vernetzung der Kollegiat*innen fördert. Entsprechend dem Anliegen aller Antragsteller*innen quer über akademische Statusgruppen und Disziplinen zu forschen, bietet das Kolleg jeweils zwei Postdocs die Möglichkeit durch gezieltes Mentoring und die Planung und Durchführung eigener Projekte erste leitende Funktionen zu übernehmen und ihre Kompetenzen für eine weitere wissenschaftliche Laufbahn strategisch auszubauen. Das Kolleg schafft so ein diskursives und kooperatives Umfeld, das die Bearbeitung anspruchsvoller und interdisziplinärer Forschungsprojekte an solchen thematischen Schnittstellen ermöglicht, an denen sowohl für die Forschung als auch für die Praxis eine besondere Dynamik zu erwarten ist.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Goethe-Universität Frankfurt am Main
Mitantragstellende Institution Technische Universität Darmstadt
 
 

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