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Nation und Revolution. Politische Mythen im 19. Jahrhundert
Antragsteller
Dr. Rudolf Speth
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5233478
Die Untersuchung zeigt aus politikwissenschaftlicher Sicht die Bedeutung der symbolischen Form des Mythos für die Ordnung, die Integration und die Identitätsbildung politischer Gemeinschaften auf. Mythen lassen sich als narrative Symbolsysteme verstehen, in denen Grundentscheidungen einer Gemeinschaft in nicht-instrumentellen, sprachlich-expressiven und rituell-darstellenden Ausdrucksformen zur Geltung kommen. Das gewonnene theoretische Konzept politischer Mythen wird am historischen Material entfaltet: Untersuchungsgegenstand sind die beiden Großmythen der Nation und der Revolution im 19. Jahrhundert - in Form die Gegenwart fundierender Gründungsmythen und in Form die Gegenwart in Frage stellender Revolutionsmythen. Auf der Ebene der nationalen Mythen wird untersucht, wie mit mythischen Narrationen nationale Emotionen generiert, verstärkt, ausgerichtet und handlungsanleitend gemacht wurden. Auf der Seite des Revolutionsmythos wird intensiv auf die Rezeption der Französischen Revolution eingegangen. Die dort in Gang gesetzte Versprechungsdynamik von Gleichheit, Freiheit und Solidarität wirkte als Mobilisierungsmittel für die Arbeiterbewegung und produzierte Revolutionshoffnungen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen