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Aktivitätsabhängige Entwicklung der räumlichen Verteilung hemmender Eingänge in die mediale Olive (MSO)

Subject Area Ecology and Biodiversity of Animals and Ecosystems, Organismic Interactions
Term from 2000 to 2005
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5237286
 
Bei Säugern, die interaurale Zeitdifferenzen (ITDs) zur Lokalisation tieffrequenter Schalle verwenden, zeigen die bipolaren Neurone der medialen oberen Olive (MSO) eine Sensitivität für interaurale Zeitdifferenzen in der Größenordnung von 100 µsec oder besser. Bei diesen Tieren (bislang gezeigt für Katze und Chinchilla) sind im adulten Stadium die hemmenden, glyzinergen Eingänge auf den Bereich der Zellsomata beschränkt. Eigene Daten zeigen dies auch für Wüstenrennmäuse, die ebenfalls ITDs verwenden. Diese Restriktion der Hemmung auf das Soma wurde von Clark (1969) als ein möglicher Grund für die gute Zeitauflösung von MSO-Neuronen diskutiert. Eigene Vorarbeiten zeigen nun, daß bei kleinen, hochfrequent hörenden Säugern wie Fledermäusen, Ratten, oder Opossums (alles Tiere die vermutlich keine ITDs zur Lokalisation benutzen) eine solche Restriktion nicht existiert, sondern die hemmenden Eingänge gleichmäßig über Somata und Dendriten verteilt sind. Auch bei juvenilen Wüstenrennmäusen finden wir vor Hörbeginn keine Restriktion der glyzinergen Eingänge. Sie entwickelt sich erst in den ersten Tagen nach Hörbeginn. Zudem zeigen unsere Versuche, daß diese Entwicklung nicht stattfindet, wenn wir die Erfahrung von ITDs durch einseitige Cochlea-Entfernung vor Hörbeginn verhindern. Diese Unterschiede werfen zwei Fragen auf, die in diesem Projekt beantwortet werden sollen:1. Welche Auswirkungen auf die Genauigkeit der Verarbeitung von ITDs hat die beobachtete Begrenzung der Hemmung auf das Zellsoma?2. Ist das Erfahren von relevanten ITDs (bzw. koinzidente Erregung/Hemmung an der MSO-Zelle) notwendig um die Restriktion der hemmenden Eingänge zu bewirken?
DFG Programme Priority Programmes
 
 

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