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Historisch-systematische Beiträge zu einer phänomenologischen Theorie des Lernens

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft
Förderung Förderung von 1999 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5238292
 
Das geplante Forschungsvorhaben gliedert sich in zwei Teile. Der historisch-systematische Hauptteil widmet sich der Aufgabe einer exemplarischen Rekonstruktion von relevanten Lernkonzeptionen seit der griechischen Vorklassik aus der systematischen Perspektive der Phänomenologie. Die leitende Fragestellung bei der Typologisierung bezieht sich dabei auf die Rolle der Vorstruktur des Wissens, was darüber hinaus Thematisierungsmöglichkeiten eröffnet für die grundlegende Relevanz des Vergessens für den Lernprozeß (eine Thematik die im pädagogischen Diskurs bisher keinerlei Beachtung fand), für die soziale Dimension des Lernens und die Rolle der Leiblichkeit. In dem systematischen zweiten Teil soll unter Einbezug der theoriegeschichtlichen Einsichten des ersten Abschnitts aus phänomenologischer Perspektive ein mehrhdimensionaler Lernbegriff entwickelt werden.Das methodische Selbstverständnis der phänomenologischen Pädagogik ist für die Ausarbeitung solch eines Konzepts besonders geeignet. Aus ihrer Perspektive sollen in einem systematischen Ausblick die theoriegeschichtlichen Erträge in Orientierung an der vorgenannten Leitfrage zusammengeführt werden, wobei die anvisierte Theorie des Lernens auch ihre Anschlußfähigkeit an neuere Erkenntnisse der Neurowissenschaften zu prüfen hat. Auf diese Weise wird es möglich, Lernen als intersubjektives Geschehen der Umstrukturierung vormals fungierender Erfahrungshorizonte zu verstehen, wobei der Vollzug des Vergessens als konstitutiv anzusehen ist für diese Umstrukturierung. Nur aufgrund der Destruierung von vorreflexivem Wissen und Können ist überhaupt eine Umstrukturierung zu begreifen. Entartikulierung wie auch Neustrukturierung sind dabei aber nicht als einsame Prozesse zu verstehen. Lernen verweist als ein Lernen vom anderen immer auch auf das Lehren, was somit entgegen der Konjunktur des Selbstlernens intensiv ins Blickfeld einer pädagogischen Theorie des Lernens rückt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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