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Handeln und Verursachen

Subject Area Philosophy
Term from 2000 to 2001
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5247042
 
Wenn wir handeln, greifen wir in den Lauf der Welt ein und führen Veränderungen herbei, von denen wir zu Recht denken, daß sie nicht eingetreten wären, hätten wir nicht eingegriffen. Handelnde werden also als kausale Urheber eines Geschehens verstanden. Durch menschliche Eingriffe herbeigeführte Veränderungen machen aber nur einen kleinen Teil der überhaupt stattfindenden Veränderungen aus. Der größere Teil dessen, was in der Welt geschieht, geschieht ohne unser Zutun. Die kausale Handlungstheorie verwendet den Kausalbegriff zur Analyse des Handlungsbegriffs. Ihr zufolge sind Handlungen Körperbewegungen, die sich durch eine besondere kausale Genese auszeichnen. Dieser Aufassung diametral entgegengesetzt ist eine Theorie der Kausalität, die sich auf den Begriff der Handlung stützt: die interventionistische "Handlungstheorie der Kausalität". Ihr zufolge kann der gewöhnliche Kausalitätsbegriff nicht erläutert werden, ohne den Begriff des absichtlichen Eingreifens in natürliche Verläufe ins Spiel zu bringen. Diese Theorie ist ein Versuch, der Entgegensetzung von "Freiheit" und "Determinismus" den kausalitätstheoretischen Boden zu entziehen, ohne daß man der gewöhnlichen Ereigniskausalität eine eigene Akteurskausalität zur Seite stellen müßte. Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zu einer deskriptiven Metaphysik des Kausal- und des Handlungsbegriffes anhand einer Gegenüberstellung von kausaler Handlungstheorie und Handlungstheorie der Kausalität. Der Neuansatz besteht darin, das Verhältnis von Kausalitäts- und Handlungsbegriff konsequent als eine Gleichung mit zwei Unbekannten zu behandeln. Ziel ist das Aufspannen eines begrifflichen Rahmens, indem die durch unser Zutun und die ohne unser Zutun geschehenden Veränderungen in der Körperwelt gleichermaßen Platz finden.
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